Unterricht in der Kläranlage
Kann man Wasser aus der Kläranlage trinken? Und wohin fließt es eigentlich danach? Diese und weitere Fragen konnten die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse der Kooperativen Gesamtschule Schneverdingen Mitte Juni bei ihrem Rundgang durch die Kläranlage stellen. Sascha Bülow, Betriebsleiter für Kanalnetz und Kläranlagen der Heidjers Stadtwerke, hat gemeinsam mit seinem Kollegen Lukas Maiwald, Mitarbeiter der Kläranlagen der Heidjers Stadtwerke, die Kinder über das Gelände geführt. Sie haben ihnen altersgerecht erklärt, was mit dem Abwasser nach dem Duschen, Waschen oder der Toilettenspülung passiert. Nach der Rechenanlage, die gröbere Partikel aus dem Wasser filtert, haben sie ihnen die Belebungsbecken gezeigt. Hier wird das Schmutzwasser mit Belebtschlamm vermischt. „Viele wissen gar nicht, dass es sich bei dem braunen Wasser in den Becken nicht um Fäkalien handelt, sondern um einen Bioschlamm, in dem die Mikroorganismen enthalten sind, die uns helfen das Wasser zu reinigen“, erklärt Sascha Bülow. Auf die Frage, ob man das aufbereitete Wasser unmittelbar wieder trinken könne, antwortet Lukas Maiwald: „Davon raten wir ab, denn nach der Reinigung in der Kläranlage hat das Wasser noch nicht die gleiche Qualität wie unser Trinkwasser. Hier hilft uns die Natur, denn dort geht der Prozess weiter.“ Das Wasser wird nach der Aufbereitung in der Kläranlage in die Veerse geleitet und gelangt von dort bis in die Nordsee, wo es verdunstet und über Land abregnet. Anschließend versickert das Wasser in die Erde und gelangt ins Grundwasser. Durch die Gesteinsschichten in der Erde werden beim Versickern letzte Spurenstoffe aus dem Wasser gefiltert. „Durch die Wasseraufbereitung in unserer Kläranlage sorgen wir dafür, dass unsere Flüsse und Seen sauber bleiben und nicht überdüngt werden“, erklärt Sascha Bülow. „Wir leisten so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz“, schließt er. Die Heidjers Stadtwerke beseitigen im Auftrag der Stadt Schneverdingen und der Gemeinde Neuenkirchen das Abwasser in je einer Kläranlage am Ort fachgerecht.