Strom und Erdgas: Viele Tarife günstiger, Fixpreistarif Erdgas wird teurer
Die Heidjers Stadtwerke senken in der Mehrheit ihrer Strom- und Erdgastarife den Arbeitspreis, der Grundpreis bleibt stabil oder sinkt. In vier von fünf Erdgastarifen senkt das kommunale Unternehmen den Arbeitspreis im Schnitt um 20 Prozent. Bei Strom reduzieren die Stadtwerke durchschnittlich um 38 Prozent. Der Arbeitspreis brutto in der Grund- und Ersatzversorgung Erdgas sinkt von 17,89 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 15,32 Cent pro kWh. Für den Großteil der Kunden wird Erdgas trotzdem teurer: Der Arbeitspreis im Fixpreistarif steigt von 6,56 Cent pro kWh auf 11,20 Cent pro kWh inklusive Steuern. „Die meisten unserer Kundinnen und Kunden beziehen Gas über unser Fixpreisprodukt. Sie haben diesen Vertrag noch vor der Energiekrise zu einem niedrigen Festpreis abgeschlossen. So waren sie vor den Preissteigerungen am turbulenten Energiemarkt geschützt. Wir haben unser Preisversprechen gehalten und die Kunden haben nur einen Bruchteil der üblichen Marktpreise gezahlt“, erklärt Felix Schmid, Vertriebsleiter der Heidjers Stadtwerke. Unklar ist aktuell, ob der Gesetzgeber die Umsatzsteuer für Erdgas zum 1. Januar oder erst zum 1. April wieder von dem gesenkten Satz von 7 Prozent auf 19 Prozent anheben wird. Die Bundesregierung hat die Energiepreisbremsen bis Ende März 2024 verlängert; sie kommen bei den meisten Erdgastarifen zur Anwendung, bis auf die Ersatzversorgung Strom liegen die Stromtarife unterhalb der Strompreisbremse. Die Heidjers Stadtwerke haben alle Kundinnen und Kunden per Post über die Preisänderungen informiert.
Warum Erdgas im Fixpreistarif teurer wird
Die Fixpreisverträge Erdgas laufen zum 31. Dezember aus. Ein neues Fixpreisangebot bietet wieder Preisstabilität für ein Jahr. „Für das neue Produkt mussten wir die Preise auf das derzeitige Niveau anpassen. Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht. Durch unsere nachhaltig angelegte Beschaffungsstrategie konnten wir die hohen Preise lange abfedern. Unser neuer Erdgaspreis liegt immer noch unter der Gaspreisbremse“, erklärt Tobias Schrutt, Geschäftsführer der Heidjers Stadtwerke, und ergänzt: „Wir sichern uns Strom- und Gasmengen sukzessive schon Jahre im Voraus zu fixierten Preisen, um auch Hochpreisphasen an den Börsen gut zu überstehen und immer liefern zu können. Heute hat sich die Situation zwar etwas entspannt, das Preisniveau ist aber dennoch höher als vor der Krise.“ Bestandskunden, die den neuen Vertrag abschließen, erhalten eine 50-Euro-Wertkarte fürs Heidjers Wohl. „Als kommunales Unternehmen bieten wir mehr als Energie: Wir betreiben die beiden Bäder in Schneverdingen“, ergänzt Tobias Schrutt. Schließen die Kunden, deren Fixpreisverträge auslaufen, bis zum 31. Dezember 2023 keinen neuen Vertrag ab, beliefert sie der Energiedienstleister automatisch im Heidjers Erdgas „flex“.
Strompreise sinken ab Januar 2024
Die Heidjers Stadtwerke senken den Arbeitspreis in ihren Stromtarifen durchschnittlich um 38 Prozent. In der Grundversorgung Strom senkt der kommunale Versorger den Arbeitspreis brutto von bisher 65,19 Cent pro kWh auf 39,75 Cent pro kWh. Der Grundpreis sinkt in Verträgen für Wärmepumpenstrom und Nachtspeicherheizungen. In den übrigen Verträgen bleibt der Grundpreis stabil. Kunden, deren Fixpreisvertrag ausläuft, sollten bis zum 31. Dezember 2023 den neuen, unterschriebenen Vertrag an die Heidjers Stadtwerke schicken. Hier sinkt der Arbeitspreis brutto von 59,74 Cent pro kWh auf 36,95 Cent pro kWh. Tun sie das nicht, werden sie automatisch im Heidjers Strom „flex“ beliefert.
Sichere Versorgung mit Erdgas und Strom
Die Heidjers Stadtwerke sind sogenannter Grundversorger für Strom und Erdgas: Das bedeutet, dass sie die meisten Haushaltskunden für beide Energieträger in diesem Gebiet unter Vertrag haben. Wer Grundversorger ist, ermittelt alle drei Jahre die Bundesnetzagentur. Mit dem Titel sind besondere Aufgaben verbunden: Der Grundversorger springt bei Haushaltskunden ersatzweise als Versorger ein, wenn deren Vertragspartner seinen Lieferpflichten nicht mehr nachkommt.
Umsatzsteuersatz für Erdgas und Preisbremsen
Wie es im neuen Jahr mit der Umsatzsteuer weitergeht, hat die Regierung noch nicht entschieden. Aktuell gilt ein reduzierter Satz von 7 Prozent auf Erdgas. Bisher war der Plan, die Mehrwertsteuer erst nach der Heizperiode zum 1. April 2024 wieder auf 19 Prozent zu heben. Die Regierung möchte die Steuersenkung nun um drei Monate verkürzen und zum 1. Januar 2024 wieder auf 19 Prozent anheben. „Selbstverständlich berechnen wir unseren Kundinnen und Kunden immer nur den aktuell gültigen Mehrwertsteuersatz. Auch dann, wenn er sich im laufenden Jahr ändert. Das weisen wir auf der Jahresabrechnung detailliert aus“, erklärt Tobias Schrutt. Die Bundesregierung hat am 16. November die Verlängerung der Preisbremsen bis 31. März 2024 beschlossen. Sie gelten auf Strom, Gas und Wärme. Der Arbeitspreis ist jeweils pro Kilowattstunde gedeckelt. Liegt der Arbeitspreis des Energielieferanten über dem Preisdeckel, trägt der Staat für einen Großteil des prognostizierten Verbrauchs die Differenz der Mehrkosten.