Union kritisiert Entscheidung gegen zweite Öl-Pipeline
Die Kritik an der Entscheidung gegen den Bau einer zweiten Öl-Pipeline vom Rostocker Hafen bis zur PCK-Raffinerie in Schwedt nimmt zu. Die Unionsfraktion im Bundestag hält die geplante Ertüchtigung der bestehenden Pipeline nicht für ausreichend. «Der schnelle und unbürokratische Bau einer zweiten Pipeline zwischen Rostock und Schwedt ist unabdingbar für eine sichere Versorgung Ostdeutschlands», sagte der CDU/CSU-Fraktionsvizechef im Bundestag, der Wittenberger Abgeordnete Sepp Müller (CDU), am Freitag. Die bestehende Produktpipeline könne nur sehr schwer an die Anforderungen der Zukunft angepasst werden.
Das Bundeswirtschaftsministerium will die alte Pipeline fit machen, um nach dem EU-Embargo auf Öl aus Russland mehr Öl zur Raffinerie PCK von Rostock nach Schwedt leiten zu können. Sie hält damit eine Auslastung der Raffinerie von bis zu 80 Prozent für möglich, derzeit liegt sie bei mehr als 50 Prozent. Eine zweite Pipeline hält der Bund nicht für erforderlich. Dies hatte die Linke im Bundestag bereits kritisiert. Seit dem Jahreswechsel kommt nach dem Willen der Bundesregierung kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zu PCK in Brandenburg. Geplant ist auch Öl über Danzig in Polen und aus Kasachstan.