Suche nach Endlagerstandort geht in nächste Phase

Die Suche nach einem Standort für ein künftiges Atommüllendlager in Tschechien geht in die nächste Phase. Die zuständige Behörde Surao hat beim Umweltministerium in Prag die Ausweisung von vier Sondierungsgebieten beantragt. Dort sollen nähere geologische Untersuchungen wie zum Beispiel Bohrungen stattfinden, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Der Leiter der Endlagerbehörde, Lukas Vondrovic, sprach von einem «bedeutenden Schritt» hin zum Baubeginn, der für das Jahr 2050 vorgesehen ist.

Die tschechische Regierung hatte die vier Gebiete mit den Bezeichnungen Brezovy potok, Horka, Hradek und Janoch bereits vor drei Jahren in die engere Auswahl genommen. Keines liegt mehr als 200 Kilometer von den Grenzen zu Bayern und Österreich entfernt. Geologen sollen nun unter anderem untersuchen, wie fest das Gestein ist, wie es sich genau zusammensetzt, ob es Störungen gibt und wie die Grundwasserströme verlaufen.

Sollte das Umweltministerium wie erwartet seine Zustimmung geben, erhalten die betroffenen Gemeinden wegen der Probebohrungen Entschädigungszahlungen von umgerechnet jeweils mehr als 25.000 Euro jährlich sowie weitere Gelder. Anders als Deutschland hält Tschechien an der Kernkraft fest und will den Anteil der Atomenergie am Strommix bis 2040 auf mehr als die Hälfte erhöhen.

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