Minister: Wasserstoff ist «Champagner bei Energieträgern»
Nach Ansicht von Thüringens Energieminister Bernhard Stengele (Grüne) wird Wasserstoff bei der Wärmewende in Deutschland keine große Rolle spielen. «Er ist der Champagner bei den Energieträgern und muss sorgsam verwendet werden und dient deshalb nicht zum Heizen», sagte Stengele am Donnerstag in Erfurt in einer Landtagsdebatte. Ohnehin sei Wasserstoff ein relativ ineffizienter Energieträger. Unter anderem müsse zu seiner Erzeugung viel Energie eingesetzt werden.
Ein Grund für den mangelnden Fortschritt bei der Wärmewende sind aus Sicht von Stengele relativ niedrige Preisen für Öl und Gas in der Vergangenheit. Heizen mit fossilen Energieträgern sei so billig gewesen, dass viele Menschen keinen Grund gehabt hätten, ihre Häuser zu dämmen. «Wir haben auf Kosten der Zukunft Energie einfach verheizt», beklagte der Minister.
Inzwischen gebe es aber auch in Thüringen mehrere innovative Projekte zur Wärmewende. In Ilmenau beispielsweise werde die Abwärme aus dem Betrieb einer Eishalle genutzt, um das Wasser eines Schwimmbads zu heizen, sagte Stengele.
Als Wärmewende wird der Versuch bezeichnet, Gebäude unter anderem durch bessere Dämmung mit so wenig Energie wie möglich zu heizen. Die dann noch nötige Energie soll nicht aus fossilen, sondern aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen werden.