Kirchen im Sparmodus: Energetische Sanierung oft schwierig

Etliche Gemeinde- und Pfarrhäuser in Sachsen-Anhalt sind in die Jahre gekommen, doch die energetische Sanierung gilt angesichts hoher Kosten und historischer Bausubstanz als schwierig. Energie zu sparen sei aber ein sehr wichtiges Thema, künftig und aktuell. «Wir sind im Sparmodus», sagte ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) angesichts der gestiegenen Kosten. Das heißt konkret, weniger heizen und beleuchten, wo es geht und wo es vertretbar ist, denn es soll niemand frieren.

Langfristig gesehen setzt sich die Kirche mit dem Thema Sparen und Nachhaltigkeit intensiv auseinander, wie Sprecher betonten. So läuft den Angaben zufolge innerhalb der EKM auch eine Abfrage in den Gemeinden, wo und in welchem Umfang die Installation von Photovoltaikanlagen auf Gemeindehäusern möglich sein könnte. «Hochrangige Denkmale und Welterbestätten kommen aber nicht in Betracht», betonte der EKM-Sprecher.

Solaranlagen etwa auf dem Dach oder Turm von Kirchen, etwa so berühmter Kirchen wie der Schlosskirche in Wittenberg, die zum Unesco-Welterbe gehört, solle es auch in Zukunft nicht geben. Hingegen liege für ein Gemeindehaus in Halle nunmehr die Genehmigung für eine Photovoltaikanlage vor, sagte der EKM-Sprecher. Solaranlagen seien ein Baustein, um dem Klimawandel zu begegnen.

Die evangelische Kirche in dem Ort Pülzig (Landkreis Wittenberg) hat immerhin seit 2005 eine Solaranlage, um so selbst Strom zu erzeugen, wie ein Sprecher der Evangelischen Landeskirche Anhalts sagte. Von heute auf morgen klappe die Installation großer Solaranlagen, die die Kraft der Sonne für die Energiegewinnung nutzen, auf Gemeindehäusern indes nicht. «Denn die Nachfrage nach Photovoltaik ist derzeit überall sehr groß», sagte der EKM-Sprecher. Hintergrund ist, dass Eigentümer und Vermieter von Wohn- und Bürohäusern in Kommunen nach Alternativen zum Beispiel für Gasheizungen suchen.

Zur EKM gehören nach eigenen Angaben rund 6600 Gebäude. Darunter sind knapp 4000 Kirchen und Kapellen, etwa 2000 Pfarr- und Gemeindehäuser sowie 500 weitere Gebäude wie Archive und Verwaltungsgebäude. Etwa 98 Prozent der Kirchen der EKM stehen unter Denkmalschutz. Die EKM hat nach eigenen Angaben rund 638.000 Mitglieder in mehr als 3000 Kirchengemeinden und 37 Kirchenkreisen, in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Teilen von Brandenburg und Sachsen.

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