Industrie- und Handelskammern
Ein Schild weist in Rostock auf die Industrie- und Handelskammer hin.

IHK zu Rostock kritisiert Pläne für LNG-Terminal vor Sellin

Die Pläne für ein LNG-Terminal vor Sellin auf Rügen stoßen auf Kritik auch in der Wirtschaft. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rostock äußerte im Zuge des Planfeststellungsverfahrens gegenüber dem zuständigen Bergamt Stralsund «erhebliche und beachtliche Bedenken» zum gewählten Standort, wie die Kammer am Donnerstag mitteilte.

Wenn mehrere Regasifizierungsschiffe (FSRU) fünf Kilometer vor der Ostküste Rügens mit seinen bedeutenden Seebädern Baabe, Sellin und Binz liegen sollen, müssten die Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft mitgeprüft werden. Sie könnten ganze Existenzen auf Deutschlands größter Insel bedrohen. Zu befürchten seien andauernde Maschinengeräusche, Emissionen und ein hoher Schiffsverkehr unmittelbar vor der Küste. Auch gebe es eine Gefahr für Störfälle.

Die IHK kritisiert zudem, dass das Genehmigungsverfahren dreigeteilt sei. «Gegenstand des jetzigen Genehmigungsverfahrens ist lediglich die Anbindungsleitung von den FSRU-Standorten vor Rügen zum Anlandepunkt bei Lubmin», so die Kammer. «Damit wird bereits in diesem Verfahren der Standort für die FSRUs festgelegt, die später im Dauerbetrieb dort die Regasifizierung vornehmen werden.» Das gegenwärtige Verfahren lasse jedoch alle Aussagen zur Anzahl der Schiffe und allen technischen Daten offen, die entscheidend für die Akzeptanz des gesamten Vorhabens seien.

Die IHK forderte eine erneute Standortsuche weiter von der Küste entfernt sowie Alternativprüfungen. Denkbar seien zum Beispiel auch mehrere Strandorte statt die Konzentration auf einen, hieß es.

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