Windräder
Mit Signallampen beleuchtete Windräder drehen sich nach Sonnenuntergang.

Ifo-Ökonom skeptisch bei Ausbauzielen für Windkraft

Der Dresdner Wirtschaftswissenschaftler Joachim Ragnitz hat die Ziele des Bundes für einen schnelleren Ausbau der Windkraft skeptisch beurteilt. Der stellvertretende Chef des Ifo-Instituts in Dresden begründete das am Samstag mit Engpässen. Da gehe schon bei Planung und Genehmigung los. Außerdem seien ausreichend Material und Personal erforderlich zur Errichtung der Anlagen sowie Stromleitungen.

In der Vergangenheit habe es immer geheißen, dass es von der Entscheidung für ein Windrad bis zu dessen Errichtung etwa sieben Jahre dauere, sagte der Ökonom. «Das will man jetzt beschleunigen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt so schnell geht, dass man im kommenden Jahr viel mehr Windkraftanlagen haben wird.»

Sachsen hatte kurz vor Weihnachten die rechtliche Basis für einen schnelleren Ausbau der Windenergie gelegt. «Wir schaffen Flexibilität und geben den Kommunen künftig viel breiter die Möglichkeit, dass auf ihren Flächen Windenergieanlagen errichtet werden können. Ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren Energien stärkt den Wirtschaftsstandort Sachsen und die Energiesouveränität», hatte Energieminister Wolfram Günther (Grüne) gesagt. Außerdem könnten die Anlagen Geld in die Kassen von Städten und Gemeinden fließen lassen. Er sei froh, dass Sachsen das Flächenziel des Bundes von zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie schnell umsetzen könne und Planungsverbände dafür zusätzliche Mitteln und Personal bekämen.

Der Bund hatte Sachsen wie auch anderen Ländern die Vorgabe gemacht, das Zwei-Prozent-Ziel bis 2032 umzusetzen. Bis 2027 müssen als Zwischenschritt 1,3 Prozent ausgewiesen sein. Derzeit sind es im Freistaat nur 0,2 Prozent. Günther hält das Ziel für erreichbar. «Wenn Sachsen das nicht macht, kommen wir in ein Verfahren, das wir nicht mehr in der Hand haben. Entweder wir gestalten selbst oder wir werden gestaltet», hatte er wiederholt argumentiert. Neben früheren Bergbauflächen soll dafür auch Wald genutzt werden - allerdings nur unter strengen Auflagen.

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