Robert Habeck
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesklimaminister, gibt ein Pressestatement.

Habeck sieht Potenzial in CO2-Speicherung

Auch nach dem Plädoyer von Bundesklimaminister Robert Habeck für eine unterirdische Speicherung von Kohlendioxid bleibt der schleswig-holsteinische Ressortchef Tobias Goldschmidt bei seiner ablehnenden Haltung. Dies bekräftigte der Grünen-Politiker am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Sein Parteikollege hatte bei einem Besuch in Norwegen gesagt: «Lieber CO2 in die Erde als in die Atmosphäre».

«Norwegen geht beim Thema CCS (Carbon Capture and Storage - Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid) einen anderen Weg als Deutschland», erklärte Goldschmidt. Das Land sei ein wichtiger Partner Deutschlands auf dem Weg zur Klimaneutralität. «Zum Thema CCS in Schleswig-Holstein hat der Landtag eine Position bezogen und CCS gesetzlich verboten.» Er sehe keinen Grund, von der klaren Beschlusslage des Landtags abzuweichen, hatte Goldschmidt kürzlich gesagt.

Umweltschützer fürchten bei der Technologie ein Entweichen des Gases aus den Speichern und auch, dass die Speicherung den Anreiz vermindert, Treibhausgase von vornherein zu vermeiden. Auf beides gebe es eine Antwort, sagte Habeck am Donnerstag. «Nach allen wissenschaftlichen Analysen ist die Technik sicher.» In Norwegen gebe es damit jahrzehntelange Erfahrungen. «Und das, was befürchtet wurde, dass das CO2 wieder entweicht, möglicherweise Schaden an anderer Stelle anrichtet, ist nicht eingetreten.» Habeck ist der Vorvorgänger Goldschmidts als Umweltminister in Kiel.

Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre sagte, sein Land habe seit den 90ern in der Nordsee und seit 2008 in der Barentssee CO2 abgeschieden und es zweieinhalbtausend Meter unter den Meeresboden gedrückt. Es sei sicher gelagert.

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