Tobias Goldschmidt
Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein.

Goldschmidt: LNG-Terminal für grüne Gase vorbereiten

Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) fordert eine Vorbereitung des künftigen festen LNG-Terminals in Brunsbüttel für sogenannte grüne Gase. Die Ankunft des schwimmenden Terminals für Flüssigerdgas (LNG) an diesem Freitag sei ein Meilenstein. «Klar ist aber auch, dass es kein unbedenkliches Erdgas gibt», teilte Goldschmidt am Donnerstag mit. Die Flüssiggasbrücke müsse so kurz wie möglich werden. «Deshalb ist jetzt der Moment, dass wir bei den in Planung befindlichen festen Terminals die richtigen Weichen stellen, um am Ende nicht in der fossilen Sackgasse zu landen.»

Er habe die klare Erwartung an die Bundesregierung, die gesetzlichen Anforderungen zu schaffen, dass eine schnelle Umrüstung auf eine klimaneutrale Nutzung möglich ist. Die vom Betreiber geplante Verstärkung der Tank-Fundamente, um auch schweres Ammoniak transportieren zu können, begrüße er. «Entscheidend wird aber sein, dass von vornherein auch die Tanks selbst so geplant und gebaut werden, dass sie grüne Gase aufnehmen können», betonte Goldschmidt. Das gelte sowohl mit Blick auf deren Innenbeschichtung als auch für die notwendigen Sicherheitsabstände.

Die Nutzung von fossilem LNG in Deutschland ist nach Goldschmidts Angaben gesetzlich maximal bis 2043 möglich. Spätestens 2045 müsse Deutschland nach heutiger Gesetzeslage klimaneutral sein. «Wir müssen jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, damit uns am Ende nicht die Zeit wegrennt. Wenn jetzt neue Infrastrukturen entstehen, muss die Umnutzung von vornherein mitgedacht werden.»

Beim geplanten Umstieg auf Wasserstoff als Energieträger, der mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden soll und somit als grünes Gas gilt, wird voraussichtlich Ammoniak eine wichtige Rolle spielen. Die Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff ist einfacher zu transportieren als Wasserstoff, stellt aber höhere Anforderungen an die Infrastruktur als LNG.

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