Kaminöfen
Verschiedene Modelle von Kaminöfen.

Energiekrise stärkt Nachfrage nach Kaminöfen

Wegen der stark gestiegenen Energiepreise hat die Nachfrage nach Kaminöfen in Sachsen-Anhalt zugelegt. Immer mehr Menschen planten einen Kaminofen oder andere Einzelraumfeuerungsanlagen für ihr Zuhause, sagte Torsten Kiel, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Sachsen-Anhalt. «Die Ungewissheit der Versorgungssicherheit mit Gas aber auch mit Strom veranlasst viele, sich eine Feuerstätte, die ohne Hilfsenergie funktioniert, anzuschaffen.» Auch das Sparpotenzial einer Einzelraumfeuerstätte sei ein häufiger Anschaffungsgrund.

Besonders beliebt seien Kaminöfen aller Art, die sich relativ unkompliziert installieren ließen. Speicheröfen wie Kachelgrundöfen sind nach Angaben Kiels teurer und komplizierter zu installieren. Sie strahlten jedoch bei geringem Brennstoffbedarf verhältnismäßig länger Wärme ab.

Allerdings müsse jeder für sich selbst rechnen, denn auch die Holzpreise sind deutlich gestiegen. Durch die verstärkte Nachfrage, Lieferengpässe und gestiegene Produktionskosten schießen zudem die Preise für die Öfen in die Höhe, so der Obermeister. Wer sich für diesen Winter noch einen Kaminofen einbauen lassen will, für den dürfte es außerdem knapp werden. Wartezeiten bis zu einem Jahr seien keine Seltenheit, berichtete Kiel.

Das Schornsteinfegerhandwerk spüre laut Kiel derzeit einen erheblichen Beratungsbedarf zu Energieeinsparung, Wohnraumlüftung und brandschutztechnische Anforderungen. In Zukunft würden diese Bereiche einen wesentlich größeren Teil der täglichen Arbeit einnehmen.

Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Verbandes etwa 11,3 Millionen Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe, darunter Kaminöfen, Kamineinsätze, offene Kamine und Heizungsherde. Die meisten Stellen würden mit geschlossenem Feuerraum betrieben. Offene Kamine, die in den 1970er und 1980er Jahre modern gewesen seien, habe kaum noch jemand. Diese würden heute als «Energiefresser» angesehen.

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