Atommülllager
An einer Kette hängt ein Warnschild mit der Aufschrift «Radioaktiv».

Bürgerinitiative: Neues Gutachten für Atommülllager

Die Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck will ein neues Gutachten für das geplante Atommüllzwischenlager in Beverungen (Kreis Höxter) erstellen lassen. Es soll die Verkehrsanbindung des geplanten Standortes untersuchen, wie die Initiative am Freitag mitteilte. Die Anbindung sei in der bisherigen Bewertung zu wenig berücksichtigt worden.

Bisher ist vorgesehen, schwach- bis mittelradioaktiven Müll in dem sogenannten Zentralen Bereitstellungslager «Logistikzentrum Konrad» auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerkes Würgassen an der Weser zu sammeln. Anschließend soll der Müll gebündelt und weiter zum Endlager Schacht Konrad im über 100 Kilometer entfernten Salzgitter transportiert werden.

An der Finanzierung der Untersuchung der Bürgerinitiative beteiligen sich den Angaben nach die Städte Beverungen und Uslar. Ziel des Gutachtens sei es, der Entsorgungskommission des Bundes bei einer neuerlichen Prüfung des Standortes Würgassen eine «vernünftige und belastbare Arbeitsgrundlagen zur Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen», sagte der Vorsitzende der Initiative Dirk Wilhelm. Die Bürgerinitiative kritisiert bereits seit längerem die schlechte Anbindung von Würgassen und bemängelt, dass der Hochwasserschutz nur mit Mühe herzustellen sei.

Ein von den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen beauftragtes Gutachten kam im Sommer 2022 zu dem Schluss, dass das Bereitstellungslager für den Betrieb von Schacht Konrad nicht notwendig sei. Die zuständige Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung teilte mit, dass eine Einlagerung im Endlager Konrad zwar ohne Bereitstellungslager möglich sei, die Arbeiten aber um zehn Jahre verlängern würde.

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