Wohnungssuche in Frankfurt
Ein Studierender sitzt vor einer Wand mit einer Wohnungsanzeige in der Goethe-Universität.

Auf Studierende kommen höhere Wohnheim-Mieten zu

Auf viele Studierende in Hessen kommen im neuen Jahr höhere Kosten zu. Nicht nur das Essen in der Mensa wird teurer, auch die Mieten in Wohnheimen steigen in einigen Städten. «Es sind insbesondere die sprunghaft steigenden Kosten auf dem Lebensmittel- und Energiesektor, mit denen wir es zurzeit zu tun haben», sagte Brigitte Schwarz vom Studierendenwerk Kassel.

Aktuell zahlten Studierende in Kassel im Durchschnitt 290 Euro pro Monat für ein Zimmer im Wohnheim. In den Pauschalpreisen seien Strom-, Heiz- und andere Nebenkosten bereits enthalten. Ab dem 1. Januar werden allerdings durchschnittlich 27 Euro mehr fällig. «Diese Erhöhung resultiert aus den absehbar steigenden Energiekosten», erklärte Schwarz. Laut dem Studierendenwerk warten derzeit rund 900 Studierende auf einen Wohnheimplatz.

Neben den Mietpreisen sollen auch die studentischen Sozialbeiträge, etwa für die Studierendenvertretung Asta, in Kassel stufenweise steigen. Zunächst klettern sie zum Sommersemester 2023 von aktuell 80 auf 85 Euro und zum Wintersemester 2023/2024 auf 90 Euro. «Das fiel uns nicht leicht, da die Sozialbeiträge zuletzt vor neun Jahren angehoben wurden», betonte Schwarz.

In Frankfurt müssen Studentinnen und Studenten ab kommendem Februar mehr Miete bezahlen. Im Durchschnitt werden Wohnheimzimmer laut Studierendenwerk Frankfurt dann 18,84 Euro teurer. Im vergangenen Jahr lag die Miete in den 34 Wohnheimen im Mittel bei 310,19 Euro. Auch die Beiträge an das Studierendenwerk werden zum Sommersemester 2023 um fünf Euro erhöht. «Bei alledem werden wir darauf achten, dass unsere Leistungen für Studierende weiterhin sozial verträglich bleiben», sagte Sylvia Kobus vom Studierendenwerk Frankfurt.

Im Zuge steigender Energiekosten musste das Studentenwerk Gießen bereits die Mieten erhöhen. Zwar wurde die Grundmiete selbst nicht angehoben, aber die Betriebskostenpauschale. Diese stieg um rund 16 Prozent. Laut dem Studentenwerk liegen etwa 92 Prozent der insgesamt 3425 Wohnheimplätze unterhalb der Bafög-Wohnpauschale von 360 Euro im Monat. «Wir haben die Preisanpassungen so moderat wie möglich vorgenommen», erklärte Eva Mohr vom Studentenwerk Gießen. Das Studierendenwerk in Darmstadt machte keine Angaben zu Wohnheimmieten.

Auch die Wohnheimmieten in Marburg wurden dieses Jahr um 35 Euro im Monat angehoben. Die Miete liegt im Schnitt laut dem Studentenwerk in den 2100 Wohneinheiten bei 260 Euro pro Monat. «In den Wohnheimen schlagen natürlich in erster Linie die gestiegenen Energiekosten zu Buche», betonte Franziska Busch vom Studentenwerk Marburg.

Die Preiserhöhungen machen auch vor dem Essen in der Mensa nicht Halt. In Kassel können Studierende weiter eine warme Mahlzeit für 2,50 Euro erhalten. «Alle Studierenden sollen sich ein warmes Essen pro Tag leisten können», sagte Brigitte Schwarz. Für Studierende, die sich selbst das günstigste Menü nicht leisten könnten, gebe es Freitische - also kostenlose Mensaessen. «Wir unterstützen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln.» Auch in Gießen und Marburg seien nach Angaben der Studierendenwerke die Preise für Mensaessen leicht erhöht worden. Dabei handele es sich um Cent-Beträge.

Zur Dämpfung der stetigen Preiserhöhungen hat das Bundeskabinett kürzlich eine Einmalzahlung für Studierende auf den Weg gebracht. Die Auszahlung ist zu Beginn des kommenden Jahres geplant. Zudem soll ein zweiter Heizkostenzuschuss von 345 Euro folgen. Dieser soll entweder Ende des Jahres oder Anfang kommenden Jahres fließen. Laut Schwarz vom Studierendenwerk Kassel seien die Beschlüsse «hochwillkommene Entlastungen». «Ob diese Hilfen auch mittelfristig genügen, um Studienabbrüche und existenzielle Notlagen zu verhindern, lässt sich zurzeit noch nicht absehen.»

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