Vor der Räumung von Lützerath - Bürgerversammlung
Dirk Weinspach (l-r), Polizeipräsident von Aachen, Stephan Pusch (CDU), Landrat von Heinsberg, und Stephan Muckel (CDU), Bürgermeister von Erkelenz, sitzen auf dem Podium einer Informationsveranstaltung zur Räumung der Ortes Lützerath.

Aachener Polizeipräsident: Lützerath-Einsatz herausfordernd

Die bevorstehende Räumung des Protestdorfs in Lützerath ist nach Einschätzung von Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach einer der herausforderndesten Einsätze der letzten Jahre. Der Einsatz solle so deeskalierend wie möglich durchgeführt werden, sagte er am Dienstagabend bei einer Informationsveranstaltung mit Vertretern von Polizei und des Kreises Heinsberg. Die Aachener Polizei hat die Einsatzleitung.

Vertreter von Umweltorganisationen und örtlicher Protestgruppen erklärten, sie hielten die Räumung nicht für erforderlich. Sie forderten ein Moratorium für den kleinen Ort. Der Räumungseinsatz könnte frühestens am Mittwoch beginnen. In Lützerath leben seit Monaten Klimaaktivisten in leerstehenden Häusern, sie wollen sich der Räumung entgegenstellen.

Der Landrat des Kreises Heinsberg Stephan Pusch (CDU) sagte, die Stadt Erkelenz und der Kreis Heinsberg seien nie Freunde des Tagebaus gewesen. Er selbst könne nicht entscheiden, ob die Kohle unter Lützerath noch gebraucht werde. «Die Landes- und die Bundesregierung haben eine Entscheidung getroffen, das muss ich akzeptieren.» Er sprach mit Blick auf Klimaaktivisten von einer Symbolpolitik bei Lützerath angesichts des vorgezogenen Kohleausstiegs.

Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und Land NRW haben mit dem Energiekonzern RWE einen vorgezogenen Kohleausstieg sowie den Erhalt von fünf bereits weitgehend leerstehenden Dörfern am Tagebau Garzweiler vereinbart. Lützerath darf abgebaggert werden. Gelände und Häuser der Ortschaft gehören seit langem RWE.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}