Räumung von Lützerath
Ein Polizist und ein Feuerwehrmann stehen vor dem Haus, in dessen Tunnel sich noch zwei Aktivisten aufhalten sollen.

Zwei Tunnelbesetzer: «erschüttert über Zerstörungswut»

Die zwei Aktivisten, die tagelang in einem unterirdischen Tunnel am Braunkohleort Lützerath ausgeharrt hatten, haben der Polizei «Zerstörungswut» bei der Geländeräumung vorgeworfen. «Mit gemischten Gefühlen beobachten wir, wie viel Aufmerksamkeit die Medien dem Tunnel geschenkt haben», zitierte die Initiative «Lützerath lebt» die beiden Aktivisten am Montagabend. «Die Fragen, die uns am häufigsten gestellt wurden - wie es uns geht, was wir da unten gemacht haben, wie wir den Tunnel gebaut haben - sind absolut irrelevant und gehen komplett am eigentlichen Thema vorbei.» Die beiden Personen, die sich «Pinky» und «Brain» nennen, hatten den Tunnel am Montagmittag verlassen.

Damit war das Ende von Lützerath fünf Tage nach Beginn der Räumung der einstigen Ortschaft in greifbare Nähe gerückt. Nach Angaben des Energiekonzerns RWE, der dort Kohle ausbaggern will, handelte es sich um die letzten Aktivisten vor Ort, die Räumung durch die Polizei sei damit beendet. Ein Sprecher der Initiative «Lützerath lebt» sagte der Deutschen Presse-Agentur am Abend, die beiden Aktivisten wollten weiter anonym bleiben, daher veröffentliche man deren Erklärung «in Kooperation».

Darin heißt es: «Der Tunnel an sich hat keine Bedeutung, die entscheidendere Frage ist, warum er gebaut und besetzt wurde.» Ein Großkonzern habe mit Unterstützung der Politik ein ganzes Dorf zerstören wollen, «um mit der Förderung des ineffizientesten fossilen Energieträgers seine Profite zu steigern». Und: «Wir sind erschüttert über die Zerstörungswut, mit der sich die Polizei wieder einmal zum Handlanger eines Großkonzerns gemacht hat.»

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