Zoos erwägen weitere Energiesparmaßnahmen
Die Zoos im Nordwesten sparen bereits Energie, erwägen angesichts der andauernden Krise aber weitergehende Maßnahmen. «Wir können jedoch nicht so viel einsparen, dass wir die Kosten auffangen könnten», betonte Nicole Tönjesk, Sprecherin des Zoos am Meer in Bremerhaven. Das Energiesparen sei dort schon seit langer Zeit ein Thema. Ein Hauptproblem ist aber: Die Wasseraufbereitungsanlage zum Filtern der Becken als größter Stromverbraucher sei schon optimal eingestellt, sagte Tönjesk. Generell werde keine Sparmaßnahme eingeführt, unter der Tiere leiden müssten.
In Bremerhaven bleibt die Außenbeleuchtung bereits nachts aus, die Temperaturen überschreiten - außer in bestimmten Gehegen - 19 Grad nicht, wie die Sprecherin mitteilte. Für den Winter werde weiter geplant, für Szenarien wie einen möglichen Blackout stünden in bestimmten Bereichen Notstromaggregate zur Verfügung, sagte Tönjesk. Die gestiegenen Kosten bedeuten für den Zoo am Meer, «dass wir zukünftig noch mehr von Zuschüssen der Stadt abhängig sind. Gerade nächstes Jahr sollen die Preise ja explodieren», warnte Tönjesk.
Ähnliche Sorgen machen sich die Verantwortlichen im Erlebnis-Zoo Hannover. «Wir rechnen für nächstes Jahr mit Mehrausgaben von 300.000 bis 400.000 Euro», sagte Pressesprecherin Simone Hagenmeyer. Daher bleibe derzeit die Außenbeleuchtung ebenfalls aus, die automatische Beschattung der Gebäude sei zudem ausgeschaltet worden. Die Wasseraufbereitungsanlage konnte der Sprecherin zufolge gedrosselt werden und verbraucht nun weniger Strom. Dasselbe gelte für die Heizungsanlagen, die Temperaturen seien reduziert worden. Als weitere Maßnahme wird in Hannover überlegt, das warme Wasser in den Toiletten abzudrehen.
Dem Serengeti Park in Hodenhagen spielt das milde Herbstwetter für das wichtige Geschäft in den Herbstferien noch in die Karten. Ende des Monats schließt der Park aber bis Ostern und geht mit großen Sorgen in die nächste Saison. «Glücklicherweise haben wir einen festen Stromtarif bis Ende des Jahres, rechnen aber Ende Januar mit einer deutlichen Kostensteigerung», sagte eine Sprecherin. Ein Energiemanager sei damit beschäftigt, mögliche Einsparpotenziale auszuloten.