Anja Siegesmund
Anja Siegesmund (Bündnis 90/Die Grünen), zurückgetretene Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz.

Zahl der Bioenergieanlagen in Thüringen konstant

In Thüringen produzieren rund 390 Bioenergieanlagen Strom und Wärme. Ihre Zahl sei seit Jahren konstant, sagte die scheidende Energieministerin Anja Siegesmund (Grüne) auf Anfrage in Erfurt. «Ich bin froh, dass ihre Zahl nicht gesunken ist, obwohl einige aus der staatlichen Förderung gefallen sind.» Siegesmund reagierte damit auf Kritik der CDU-Landtagsfraktion, die mehr Biogasanlagen verlangte.

«Biogas hat im sauberen Energiemix Thüringens bei Strom und Wärme einen festen Platz», sagte Siegesmund. Das Ministerium finanziere eine Fachberatung, um die Zukunft bestehender Anlagen zu sichern. «Wer einen Ausbau der Kapazitäten fordert, muss sagen, woher die Rohstoffe für mehr Anlagen kommen sollen.» Es könne nicht das Ziel sein, dass große Maisplantagen für Bioenergieanlagen angelegt werden.

Bezogen auf die benötigte Flächen seien Wind- und Solaranlagen zudem effektiver. Agrar-Photovoltaikanlagen könnten zudem über Agrarflächen errichtet werden, auf denen weiterhin Feldfrüchte angebaut werden.

Laut Ministerium haben rund 90 Prozent der dezentralen, mit Biomasse gespeisten Anlagen in Thüringen eine Leistung unterhalb von einem Megawatt. Sie seien damit von der Abschöpfung von Überschusserlösen befreit.

Die CDU hatte der Landesregierung vorgeworfen, bei der Energieerzeugung Sonne und Wind zu favorisieren. «Wir setzen uns dafür ein, dass die Anzahl und die Leistung von Biogasanlagen in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut wird, ohne dafür mehr Mais, mehr Rinder oder eine Unzahl an Weizentransporten einzusetzen», hatte CDU-Fraktionschef Mario Voigt erklärt.

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