Strom
Eine Steckdosenleiste mit Kabeln, Steckern und Ladegeräten.

Wieder Stromspar-Aufruf in Baden-Württemberg

Zum vierten Mal in diesem Jahr sind die Menschen in Baden-Württemberg an diesem Freitagabend zum Stromsparen aufgerufen. In der Zeit von 20.00 bis 22.00 Uhr sollte der Stromverbrauch nach Möglichkeit reduziert werden, teilte der Netzbetreiber TransnetBW in Stuttgart über die App «StromGedacht» mit. In diesem Zeitraum sollten etwa Laptops nur mit Akku benutzt, keine E-Autos geladen oder keine Waschmaschinen angestellt werden. Das sollte man idealerweise in der Zeit davor ab 14.00 Uhr machen, riet das Unternehmen. Stromabschaltungen seien nicht zu befürchten.

Hintergrund des Appells ist, dass zu viel Windenergie im Nordosten anfällt. Weil die Netze nach Süden nicht ausreichend ausgebaut sind, muss TransnetBW als Ausgleich voraussichtlich mehr als 1000 Megawatt allein aus dem Ausland beziehen, wie eine Sprecherin mitteilte. Auch Reservekraftwerke kommen als Ersatz infrage. Solche Maßnahmen nennt man Redispatch. Die Kosten dafür werden auf die Verbraucher und Verbraucherinnen umgelegt, weshalb Stromsparen sich lohnen kann.

Die App «StromGedacht» arbeitet mit einer Art Ampelsystem: Grün steht für Normalbetrieb. Gelb und Orange kommen ins Spiel, wenn TransnetBW mehr Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes ergreifen muss als gewöhnlich - und Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen können. Bei Gelb sollte man dann den Stromverbrauch vorverlegen, bei Orange reduzieren. Rot ist nun für angespannte Situationen vorgesehen, bei denen Prognosen des Strommarktes eine zu geringe Erzeugung für die Nachfrage in Baden-Württemberg vorhersagen, also Strommangel droht.

Zuletzt nutzten laut TransnetBW rund 170.000 Menschen die App. Wie viel die Stromspar-Aufrufe über diesen Weg bringen, ist noch unklar.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}