Vierter Warnstreik bei Vestas: Beschäftigte «machen Wind»
Hunderte Beschäftigte der deutschen Tochter des dänischen Windanlagenherstellers Vestas haben erneut mit einem Warnstreik ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck verliehen. Erstmals sollten die rund 1700 Mitarbeiter bundesweit ganztägig die Arbeit niederlegen, teilte die Gewerkschaft IG Metall mit. Mehrere Hundert hätten sich Dienstag am Streik beteiligt.
«Wir sind heute nicht hier, weil wir gegen Vestas sind, sondern weil wir für Vestas sind. Für ein Vestas mit vernünftigen Bedingungen, Tarifverträgen und Perspektiven», sagte IG-Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich bei einer Kundgebung in Hamburg.
Die Gewerkschaft reagiert mit dem Warnstreik auf die Weigerung von Vestas Deutschland, über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Die Beschäftigten könnten nicht verstehen, «dass ihr Arbeitgeber sich weiterhin jeglichen Verhandlungen verweigert», sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Martin Bitter. «Gemeinsam wollen wir unsere Entschlossenheit demonstrieren und deutlich machen, dass wir an unserem Ziel Tarifvertrag festhalten.»
Trotz typischem Hamburger Schietwetters waren rund 100 Beschäftigte aus Nord- und Ostdeutschland zur Kundgebung angereist, um vor den Hamburger Messehallen zu demonstrieren. Im Gepäck hatten sie Trillerpfeifen, rote Leibchen und Banner mit der Aufschrift «Wir machen Wind». In der Hansestadt hatte am Dienstag die Weltleitmesse WindEnergy begonnen, auf der auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach.