Verband will unabhängige Überprüfung für Fernwärmeanbieter

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) fordert angesichts der hohen Energiepreise eine unabhängige Kontrolle für Anbieter von Fernwärme. Wohnungsmieter mit Fernwärme-Versorgung könnten nicht schnell den Anbieter wechseln, wenn sie unzufrieden seien, sagte Verbandsdirektor Andreas Breitner am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung des Verbandes für Mecklenburg-Vorpommern in Göhren-Lebbin (Mecklenburgische Seenplatte).

Breitner schlug eine unabhängige Behörde vor, die die Preise für Fernwärme laufend beobachtet, kontrolliert und umgehend eingreift, wenn «zu Lasten von Verbrauchern Reibach gemacht wird».

Derzeit seien Tausende Mieter sehr verunsichert und verärgert. «Wenn Energieversorger ankündigen, dass Fernwärmekosten sich auf einen Schlag verdreifachen oder sogar vervierfachen, dann wirft das Fragen auf», erläuterte Breitner. Eine Preisexplosion in der Höhe erkläre sich nicht von selbst. Fernwärmeanbieter müssten Kostenstrukturen transparent darlegen und nachvollziehbar begründen, warum sie ihre Preise erhöhen wollten. Das sei bisher nicht der Fall. Die Schweriner Landesregierung und Kommunen forderte Breitner auf, die vorhandenen Kontrollmöglichkeiten zu nutzen.

Laut VNW gelten für Fernwärme ähnliche Entlastungsprogramme wie für den Gaspreis. Der Verband befürchtet, dass im Schatten der Preisbremse an der Preisschraube gedreht wird und Mieter dann in eineinhalb Jahren zu Kasse gebeten werden. Der VNW vertritt in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein 407 oft kommunale Wohnungsfirmen mit 686.000 Wohnungen, in denen etwa 1,5 Millionen Menschen leben.

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