Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber
Der Veltins-Generalbevollmächtigte Michael Huber steht vor Bierkästen der Privatbrauerei.

Veltins will in regenerative Energieerzeugung investieren

Die Privatbrauerei Veltins will angesichts der Energiekrise zunehmend unabhängig von fossilen Brennstoffen werden und deshalb in Solar- und Windkraft oder auch in Biogas im eigenen Umfeld investieren. «Ja, wir haben Grundstücke. Ja, wir setzen auf Windkraft, und wir setzen auf Photovoltaik», sagte der Generalbevollmächtigte Michael Huber der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings stünden Genehmigungsverfahren von drei bis fünf Jahren einer raschen Umsetzung entgegen.

«Wir haben ein klares Zehn-Jahres-Programm, wo wir tatsächlich ernsthaft uns eine Eigenversorgung schaffen wollen. Wir haben dazu das Gelände. Wir hätten auch das Kapital», erklärte er. Veltins sei bereit, mit ansässigen Partnerunternehmen solche Möglichkeiten zur Energieerzeugung standortnah nach dem Motto «Regenerative Energie aus dem Sauerland für das Sauerland» zu schaffen. Neben Windkraft und Photovoltaik gebe es auch die Möglichkeit Biogas. Diese Investitionen in die Energieerzeugung kämen zu der seit Jahren laufenden und 420 Millionen Euro teuren Modernisierung der Brauerei hinzu.

Als eine unmittelbare Reaktion auf die Energiekrise hatte das Familienunternehmen im vergangenen Jahr zusätzlich zu Gas auch eine Energieerzeugung mit Öl installiert, um Gas bei Lieferschwierigkeiten kurzfristig ersetzen zu können. «Bei uns war das möglich», erklärte Huber. Veltins habe sich vor diesem Hintergrund zudem Ölreserven geschaffen. Die neue Möglichkeit eines Wechsels zwischen den beiden fossilen Energieträgern habe Veltins auch dafür genutzt, um die Kostensteigerungen teilweise abzufangen: «Um es ganz ehrlich zu sagen, wir haben teilweise damit auch Geld verdient», sagte Huber.

«Wir wussten, Gas wird teuer», erläuterte der Brauerei-Chef. Als Gas dann immer teurer geworden sei und andere Gas gebraucht hätten, habe Veltins günstiger eingekauftes Gas teilweise verkauft und in der Brauerei Öl eingesetzt. Diese kleinen Schritte hätten mit sechsstelligen Summen sehr geholfen, sagte Huber. «Und deswegen können wir auch über unser Betriebsergebnis dieses Jahr in keinster Weise meckern. Wir sind mehr als zufrieden», sagte er mit Blick auf das Geschäftsjahr 2022 und starke Kostensteigerungen in allen Brauereibereichen.

Veltins hatte bereits Ende Oktober eine Erhöhung der Abgabepreise an die Getränkefachgroßhändler zum 29. Januar angekündigt. «Selbst diese Preiserhöhung reicht noch nicht, um die derzeitige Kostensituation vollumfänglich abzufangen», betonte Huber. «Da müssen wir auch selber noch etwas tun.» Dabei gehe es um die Optimierung der Prozesse in der Brauerei sowie um die Verringerung des Energieverbrauchs und die Rückgewinnung von Energie. Eine weitere Preiserhöhung innerhalb weniger Monate schloss Huber aus: «Das würde der Markt nicht verkraften. Das würde der Verbraucher auch nicht akzeptieren. Es liegt jetzt an uns.»

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