Vattenfall
Hinter einem Vattenfall-Logo ist ein Abgasturm des Heizkraftwerkes zu sehen.

Vattenfall startet Bieterverfahren für Fernwärmegeschäft

Der Berliner Senat will das Fernwärmegeschäft vom Energiekonzern Vattenfall kaufen - und muss sich darum nun in einem Bieterverfahren bemühen. Das Unternehmen habe ein solches Verfahren gestartet, teilte Vattenfall am Dienstag mit. An dessen Ende solle «abschließend entschieden» werden, «das Wärmegeschäft zu verkaufen oder zu behalten», hieß es. Angesprochen würden mit dem Bieterverfahren Investoren, die am Erwerb «aller Aktien» der Vattenfall Wärme Berlin AG interessiert sind, «einschließlich unter anderem der Beteiligung an der Fernheizwerk Neukölln AG».

Wichtig sei die Bereitschaft, «den bereits eingeschlagenen Weg der Dekarbonisierung des Wärmegeschäfts weiterzuverfolgen, sowie auch die Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu übernehmen», teilte Vattenfall weiter mit. Das Unternehmen will eigenen Angaben zufolge im ersten Halbjahr des kommenden Jahres bei Vorliegen entsprechender Kaufangebote über einen möglichen Verkauf entscheiden.

Vattenfall will sich erklärtermaßen von fossilen Energieträgern verabschieden. Im Mai hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass sein Geschäft mit Fernwärme in Berlin in dem Zusammenhang auf dem Prüfstand steht. Eine Option sei ein Verkauf.

Im Oktober hatte daraufhin der Senat sein Kaufinteresse bekundet und will auch gleich die Vattenfall-Anteile am Berliner Gasversorger Gasag übernehmen. Das Land wolle mehr Einfluss auf die Versorgungssicherheit und die Zukunft der Energie- und Wärmeversorgung in Berlin nehmen, sagte damals die Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey (SPD). Berlin werde nur klimaneutral, wenn auch die Wärmeversorgung modernisiert werde.

Das Fernwärmesystem in der Hauptstadt ist eines der größten in Westeuropa. Heißes Wasser wird dabei über mehr als 2000 Kilometer lange Rohrleitungen zum Heizen in die Haushalte transportiert. Vor einigen Jahren hatte das Land Berlin versucht, das Netz von Vattenfall zu übernehmen. Der Versuch scheiterte vor Gericht.

Laut dem Unternehmen gibt es neben dem Senat noch weitere Kaufinteressenten. Zur Zahl der potenziellen Bieter machte es zunächst keine Angaben.

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