Vattenfall baut Agrivoltaik-Anlage in Mecklenburg-Vorpommern

Vattenfall will in Mecklenburg-Vorpommern erstmals in größerem Maßstab Landwirtschaft und die Produktion von Solarstrom kombinieren. Auf einer Fläche von 95 Hektar will der schwedische Energieversorger in der Gemeinde Tützpatz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) gemeinsam mit Partnern eine sogenannte Agrivoltaik-Anlage errichten. Dafür habe man nun die finale Investitionsentscheidung getroffen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Der Baubeginn ist demnach für den Frühsommer dieses Jahres geplant.

Bei der Agrivoltaik oder Agri-Photovoltaik, kurz Agri-PV, wird die nachhaltige Landwirtschaft mit der Erzeugung von Solarstrom auf derselben Fläche verknüpft. Im Fall des Projekts Tützpatz soll die Anlage 76 Megawatt erzeugen, während dort zugleich etwa Hennen Bio-Landeier produzieren.

«Eine der Herausforderungen beim Aufbau von erneuerbaren Energien und der dafür notwendigen Infrastruktur besteht darin, dass es bei der Flächennutzung meistens zu einem Interessenkonflikt kommt», sagte Vattenfall-Chefin Anna Borg der Deutschen Presse-Agentur. Durch die Agrivoltaik könne man dagegen Landwirtschaft und Stromproduktion auf ein und derselben Landfläche kombinieren, sagte sie. Der Leiter von Vattenfalls Solarbereich, Claus Wattendrup, erklärte: «Die Agrivoltaik hilft dem Klima, sie kann die Biodiversität steigern und dient der Landwirtschaft als zusätzliche Einkommensquelle.»

Mit dem Pilotprojekt sollen letztlich auch Praxiserfahrungen für künftige kommerzielle Agri-PV-Projekte gesammelt werden. Nach Vattenfall-Angaben gibt es in Deutschland derzeit schätzungsweise etwa 20 kleinere und mittlere Projekte dieser Art, deren Stromerzeugung sich jeweils im einstelligen Megawatt-Bereich bewegt.

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