Unterlagen für umstrittene Erdgasförderung liegen aus
Für die umstrittene Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum liegen die Antragsunterlagen des Konsortiums um das niederländischen Unternehmen One-Dyas nun in Kommunen aus. Wie das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mitteilte, können die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren von nun an bis zum 9. November in den Städten Borkum und Norderney sowie in der Inselgemeinde Juist und in der Gemeinde Krummhörn eingesehen werden. Außerdem sind die Unterlagen auf der Internetseite des Landesamtes abrufbar.
One-Dyas und seine Partner planen, von Ende 2024 an Erdgas aus einem Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog (Niederlande) und Borkum zu fördern. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Gefördert werden soll sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten. Auf niederländischer Seite hatten die Behörden bereits Anfang Juni grünes Licht für die Förderung gegeben. Für die Förderung auf deutscher Seite ist noch das Planfeststellungsverfahren notwendig.
Nach Angaben des Landesamtes soll es bei dem Vorhaben maximal neun Bohrungen mit zusätzlichen Ablenkungen auf deutschem Hoheitsgebiet geben. Dazu soll eine Förderplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet rund 23 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum errichtet werden. Die Bohrungen sollen demnach in einer Tiefe von 1,5 bis 3,5 Kilometern vom niederländischen schräg ins deutsche Hoheitsgebiet abgelenkt werden. Die erwartete förderbare Menge Erdgas für das gesamte Vorhaben beläuft sich demnach auf 4,5 bis 13 Milliarden Kubikmeter.
Niedersachsens Landesregierung hatte unter dem Eindruck der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg kürzlich einen ursprünglichen Beschluss gegen die Produktion rückgängig gemacht. Wie nach der Landtagswahl eine neue Regierung mit dem Vorhaben umgeht, ist offen. Die SPD befürwortet die Förderpläne, die Grünen lehnen sie ab.