Ein LNG-Terminal
Ein Schiff dient als schwimmende Plattform, um Flüssigerdgas (LNG) anzulanden und zu regasifizieren.

Umwelthilfe legt Widerspruch gegen Lubminer LNG-Terminal ein

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht gegen den Betrieb eines Terminalschiffs für Flüssiggas (LNG) im Hafen von Lubmin vor. Der Verein legte Widerspruch beim zuständigen Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern ein. Die Genehmigung sei rechtswidrig erteilt worden, wesentliche Projektbestandteile seien nicht auf ihre Umweltfolgen geprüft worden, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Es würden alle Rechtsmittel ausgeschöpft, «um die Ostsee zu schützen und die Terminals in Lubmin und vor Rügen zu stoppen».

Die Landesverbände von BUND und Nabu sowie WWF und DUH haben sich auf eine enge Zusammenarbeit bei ihrem Widerstand gegen LNG-Pläne im Nordosten verständigt. Das neue Bündnis fordert insbesondere einen Stopp der Planungen für ein Importterminal vor der Küste Rügens sowie für den Bau einer neuen Offshore-Pipeline durch den ökologisch hochsensiblen Greifswalder Bodden.

«Die Wahl des Standortes vor Rügen innerhalb sensibler Schutzgebiete offenbart wieder einmal die Ignoranz der Politik gegenüber der ökologischen Belastungsgrenze der Ostsee», sagte die Geschäftsführerin des Nabu Mecklenburg-Vorpommern, Rica Münchberger. Der Bau der LNG-Terminals in der Ostsee zementiere die Nutzung fossiler Energieträger. «Deutschland begibt sich damit in neue, langjährige Abhängigkeiten, wodurch die notwendige Energiewende blockiert wird.»

«Die Blitzgenehmigung für das schwimmende LNG-Terminal im Lubminer Hafen nach dem LNG-Beschleunigungsgesetz gefährdet Natur und Umwelt», sagte die Geschäftsführerin des BUND, Corinna Cwielag. Die Auflagen der Genehmigung seien unzureichend, um Schäden für den empfindlichen Greifswalder Bodden zu vermeiden. Zudem gebe es erhebliche Sicherheitsrisiken durch Störfälle und das in der Nachbarschaft zum stillgelegten Atomkraftwerk Lubmin mit hochradioaktiven Abfällen im Zwischenlager. Der Leiter des WWF Büros Ostsee, Finn Viehberg, kritisierte, die Beschleunigungsverfahren gingen einseitig zu Lasten der Natur.

Mitte Februar hatte der Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) Pläne zur Errichtung von LNG-Importanlagen vor der Insel Rügen vorgestellt. Demnach sollen etwa 4,5 bis 6,5 Kilometer vor Sellin im Südosten Rügens zwei Plattformen gebaut werden, an denen schwimmende Flüssigerdgas-Terminals (FSRU) festmachen sollen. Nach dem Mitte Januar offiziell eröffneten Terminal in Lubmin wäre es das zweite in Vorpommern.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}