Brandenburgs CDU-Fraktionsvorsitzender Jan Redmann
Brandenburgs CDU-Fraktionsvorsitzender Jan Redmann spricht während eines Interviews.

Trotz Kritik: CDU-Fraktionschef wirbt für CO2-Abscheidung

Brandenburgs CDU-Fraktionschef Jan Redmann will die Abtrennung und Nutzung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CCS) trotz Widerstands in der Koalition in neuer Form vorantreiben. «Versuche haben gezeigt, dass CCS technisch funktioniert», sagte Redmann der «Märkischen Allgemeinen» (Dienstag). «Wir reden heute aber nicht mehr davon, Kohlendioxid bei uns in Brandenburg unterirdisch einzulagern.» Es gehe darum, das Gas abzuspalten und per Pipeline zur Küste zu leiten, von wo es über Tankschiffe zu ausgebeuteten Erdgas-Lagerstätten unter der Nordsee gebracht werden könne.

SPD, CDU und Grüne haben in ihrem Koalitionsvertrag 2019 vereinbart, dass es keine unterirdische CO2-Verpressung in Brandenburg geben soll. Der CDU-Fraktionschef sieht das nicht als Hindernis: «Der Koalitionsvertrag sollte niemanden daran hindern, über das Jahr 2024 hinaus zu denken. Ich bin aber sehr dafür, mit den Koalitionspartnern das Projekt auch noch in dieser Legislaturperiode mutig anzugehen», sagte Redmann. «Der Vertrag schließt die Verpressung von CO2 in Brandenburgs Böden aus. Über Pipelines hat 2019 niemand gesprochen.»

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat dem Vorstoß jedoch bereits praktisch eine Absage erteilt. «Ich glaube nicht, dass das Ganze realistisch ist», sagte Woidke vor Weihnachten. «Ich glaube, das würde Investitionen voraussetzen, die ich viel lieber im Bereich der erneuerbaren Energien hätte.(...) Da ist das Geld besser aufgehoben als in solchen Träumen.» Eine Pilotanlage für CCS in Schwarze Pumpe in der Lausitz war nur bis 2014 in Betrieb.

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