Test: Wasserstoff-Speicherung in Kaverne Etzel erfolgreich
Bei einem Forschungsprojekt ist erstmals im ostfriesischen Etzel eine kleine Menge Wasserstoff in eine unterirdische Test-Kaverne eingespeist und dort vorübergehend gehalten worden. «Aus dem Testlauf gab es durchweg positive Ergebnisse, die Abläufe verliefen jederzeit kontrolliert und wie geplant», sagte der Gesamtprojektleiter des Kavernenbetreibers Storag, Carsten Reekers, am Freitag in einer Mitteilung. Mit dem Versuch sei die Dichtigkeit der Test-Kaverne, die sonst für die Speicherung von Erdgas genutzt wurde, nachgewiesen worden. Kavernenspeicher sind große Hohlräume in unterirdischen Salzformationen wie zum Beispiel Salzstöcken.
Für die Energiewende gilt Wasserstoff als wichtiger Baustein. Mit dem vom Land geförderten Pilotprojekt H2CAST Etzel im Landkreis Wittmund erprobt ein Konsortium um Storag seit 2022, wie sich das Gas speichern lässt und bestehende Kavernen dafür umgewidmet werden können. Der zwölf Kilometer Breite und fünf Kilometer hohe Salzstock unter Etzel beherbergt eines der größten Kavernenfelder in Nordwesteuropa. Nach Angaben der Initiatoren ist es das erste Projekt dieser Art zur Speicherung von Wasserstoff in Niedersachsen. Ähnliche Projekte gibt es aber auch andernorts, etwa im brandburgischen Rüdersdorf.
Für den Dichtigkeitstest wurden mehrere tausend Normkubikmeter gasförmiger Wasserstoff in die Kaverne eingespeist und dort für mehr als zwei Monate gehalten - laut Storag deutlich länger als bei vergleichbaren Tests etwa mit Stickstoff. «Wir wollten sichergehen, dass das Ergebnis reproduzierbar ist und weiterhin Erfahrungen im Umgang mit dem Medium Wasserstoff sammeln», sagte Reekers. Als nächstes soll ein Kavernen-Paar nun so ausgerüstet werden, dass eine größere Menge Wasserstoff testweise eingelagert werden kann. Das Pilotprojekt soll 2026 abgeschlossen sein.