Raffinerie PCK in Schwedt
Eine Anlagen zur Rohölverarbeitung auf dem Gelände der Raffinerie PCK in Schwedt.

Taskforce berät zur Zukunft des Raffinerie-Standorts Schwedt

Die brandenburgische Landesregierung will die geplante Neuausrichtung am Ölraffinerie-Standort Schwedt beschleunigen. Eine Taskforce kommt an diesem Montag in der Staatskanzlei in Potsdam zum zweiten Mal zusammen. Es geht darum, nach der Abkehr von russischem Öl ab 2023 den Wandel in der Region hin zu mehr erneuerbaren Energien voranzubringen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Grüner Wasserstoff wird oft als eine Chance für die Raffinerie PCK in Schwedt genannt.

Am Montagnachmittag (15.00 Uhr) wollen Ministerpräsident Dietmar Woidke, Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (beide SPD) und Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Ergebnisse der Taskforce vorstellen.

Die sogenannte Transformation hin zu einer klimaneutraleren Wirtschaft soll mit Hilfe eines Finanzpakets der Bundesregierung Fahrt aufnehmen. Damit sollen auch die Folgen des Ölembargos gegen Russland für den Industriestandort Schwedt abgemildert werden. Die PCK-Raffinerie arbeitet auch bereits mit Partnern an Plänen, Wasserstoff herzustellen. «Wir haben mit der Transformation begonnen, die so lange verzögert wurde. Und grüner Wasserstoff wird ab 2025 in Schwedt produziert werden», hatte Kellner am vergangenen Donnerstag im Bundestag gesagt.

Zudem soll ein neues Start-up-Labor von 2023 an die Entwicklung in der Region unterstützen. Die Millionenförderung dafür ist bewilligt. Staatssekretär Kellner will zum Start des Vorhabens am Montag an die Hochschule für nachhaltige Entwicklung nach Eberswalde kommen. Beteiligt am Start-up-Labor sind neben dieser Hochschule die PCK Raffinerie und der Papierhersteller Leipa in Schwedt.

Die Bundesregierung wird das Projekt für fünf Jahre mit insgesamt 5,6 Millionen Euro fördern. Damit sollen Innovationen etwa im Bereich erneubarer Energien unterstützt werden. Das brandenburgische Wissenschafts- und Forschungsministerium stellt zudem insgesamt 625.000 Euro bis 2027 bereit.

Staatssekretär Kellner verkündete vergangene Woche zudem entscheidende Fortschritte bei der Suche nach neuen Bezugsquellen für Rohöl für die Raffinerie. Ab Anfang 2023 soll kein russisches Öl mehr durch die «Druschba»-Pipeline nach Schwedt fließen. Bis zu 55 Prozent des Bedarfs sollen stattdessen über Rostock und von dort über eine bestehende Pipeline nach Schwedt kommen. Mit der Zusage Polens kann laut Kellner nun eine Auslastung der Raffinerie von gut 70 Prozent erreicht werden. Zudem hätten Anteilseigner Verträge mit Kasachstan verhandelt. Im Laufe des Jahres solle sich die Auslastung weiter erhöhen.

«Mit der Zusage aus Polen sehen wir den Weiterbetrieb der PCK-Raffinerie einen deutlichen Schritt weiter gesichert», hatte der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Rolf Erler, mitgeteilt. Die Aussagen der Bundesregierung gäben Anlass, «etwas positiver in das nächste Jahr zu blicken».

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