Tagebau-Ort Lützerath vom Stromnetz getrennt
Die von Klimaaktivisten bewohnte Ortschaft Lützerath am Rand des Braunkohletagebaus Garzweiler ist seit Dienstag vom Stromnetz abgeklemmt. Die in einigen verlassenen und besetzten Häusern lebenden Kohlegegner erklärten, sie wollten nun mehr Solarpanele für eine eigene Stromversorgung aufbauen. Sie sprachen von einer Eskalation des Konflikts um Klimaschutz am Braunkohletagebau.
Nach Angaben des Energieunternehmens RWE wurde wegen Rückbauarbeiten im Vorfeld des Tagebaus und in der ehemaligen Siedlung Immerath die Stromversorgung vom Netz getrennt. Auch Lützerath sei betroffen.
Der zur Stadt Erkelenz gehörenden Weiler soll nach Angaben des NRW-Innenministeriums voraussichtlich im Januar geräumt werden. Hier leben etwa hundert Kohlegegner in Zelten, Baumhäusern und besetzten Gebäuden. Sie wollen erklärtermaßen um den Ort kämpfen. Grundstücke und Häuser gehören RWE.
Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit dem Energiekonzern RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier vereinbart. Dazu gehört der Erhalt mehrerer Dörfer im Umfeld des Tagebaus, aber auch das Abbaggern von Lützerath, um die darunter liegende Kohle abzubauen.