Streit um Windräder im Moor Friedländer Wiese vor Gericht
Ein Streit über den Bau von zwölf Windrädern in der Friedländer Großen Wiese beschäftigt das Greifswalder Oberverwaltungsgericht. Das Unternehmen, das den Windpark bauen wollte, hat Rechtsmittel gegen die Ablehnung durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt eingelegt, wie ein Sprecher des Schweriner Umweltministeriums am Montag sagte. Das Amt hatte das Projekt in dem Niedermoorgebiet aus Naturschutzgründen abgelehnt. Damit muss das Gericht entscheiden, ob die bis 240 Meter hohen Windenergieanlagen bei Lübs (Vorpommern-Greifswald) gebaut werden dürfen. Der Landesverband MV des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) hatte die Ablehnung durch das Amt vor einer Woche begrüßt.
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hatte mehrfach betont, dass er Windräder in dem Gebiet ablehnt. Die Friedländer Große Wiese gehört zu den größten Niedermoorgebieten in Deutschland, war in der DDR-Zeit für landwirtschaftliche Nutzung entwässert worden und soll stückweise wiedervernässt werden, was den CO2-Ausstoß stark sinken lassen würde. Laut Minister gibt es Torfschichten bis zu zwölf Metern Tiefe. Gegen die Windparkpläne hatte es seit Jahren Widerstand gegeben.
Die Friedländer Große Wiese gilt auch als bedeutendes Brut- und Rastgebiet für Vogelarten, darunter Kraniche, Gänse, Rotmilane sowie als Jagdgebiet für Schreiadler. Auch die Deutsche Wildtierstiftung (Klepelshagen/Hamburg) hatte den Bau abgelehnt.