Steinbach: Investoren-Suche für Schwedt braucht langen Atem
Die Suche nach neuen Investoren und Ansiedlungen in der Region Schwedt im Nordosten Brandenburgs wird nach Ansicht von Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) Geduld erfordern. «Ansiedlungen und neue Investitionen brauchen einen langen Atem», sagte Steinbach in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur und verwies auf Erfahrungen in der Kohleregion Lausitz, die mitten in einem wirtschaftlichen Wandel steckt. Auch er werde aktiv auf Unternehmen zugehen und für die Region werben.
Der Wirtschaftsstandort Schwedt an der Oder steht angesichts des Ölembargos gegen Russland, das die Raffinerie dort besonders stark trifft, vor einem Umbruch. Bund und Land stellen viele Millionen Fördermittel bereit für einen Transformationsprozess für die Region etwa hin zu erneuerbaren Energien. Die Landesregierung hat eine Taskforce einberufen, die sich seit November 2022 mit der Standortentwicklung und der Suche nach neuen Ansiedlungen befassen soll. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg eröffnete im vergangenen September ein Büro in Schwedt.
«Bislang gibt es keine konkrete Investoren-Anfrage von außerhalb», sagte Steinbach. «Insbesondere internationale Interessenten können nicht gleich was mit der Uckermark anfangen.» Steinbach verwies auch darauf, dass sich die Region zusammen mit dem polnischen Stettin zu einer Metropolregion mit wichtigem Zugang zur Ostsee entwickele.
«Wir sind in der Vorbereitungsphase, um attraktive Angebote an mögliche Investoren unterschiedlicher Branchen machen zu können», sagte Steinbach. «Nationale Investoren sind mir genauso lieb wie internationale.» Es gehe nun auch darum, rasch eine Bestandsanalyse zu machen, das bedeutet, zu klären, welche Flächen geeignet sind und ob die Eigentümer diese auch zur Verfügung stellen. Am Montag hatte Steinbach in Schwedt eine Delegation aus Taiwan empfangen, die sich über die Möglichkeiten einer Ansiedlung von Investoren informieren wollte.