Start-up-Labor für Umbau am Raffinerie-Standort startet

Ein Start-up-Labor soll von 2023 an eine Neuausrichtung des Ölraffinerie-Standorts Schwedt im Nordosten Brandenburgs unterstützen. Die Millionen-Förderung des Bundes für das Projekt kann fließen: Am Montag will der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, den Startschuss für das Start-up-Labor Schwedt an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde geben.

Hintergrund ist das Ziel, die Folgen des Ölembargos gegen Russland ab 2023 für den Industriestandort Schwedt abzumildern und Arbeitskräfte zu sichern. Der Wandel hin zu einer klimaneutraleren Wirtschaft in der Region soll mit Hilfe eines Zukunftspakets der Bundesregierung Fahrt aufnehmen.

Zudem kommt am Montag die Taskforce der brandenburgischen Landesregierung zur Entwicklung des Standorts Schwedt zu ihrer zweiten Sitzung zusammen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Wirtschaftsstaatssekretär Kellner wollen am Nachmittag zu den Ergebnissen Stellung nehmen.

Bei der langwierigen Suche nach Ersatz für russisches Rohöl für die Raffinerie PCK sind dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge entscheidende Fortschritte erzielt worden. Kellner verkündete am Freitag im Bundestag, es gebe die Zusage Polens für Öl-Lieferungen, so dass eine Auslastung der Raffinerie von rund 70 Prozent möglich wird. Die Versorgung von Berlin, Brandenburg und weiterer Regionen mit Treibstoff hängt an der Raffinerie in Schwedt, die bisher von russischem Öl aus der Pipeline «Druschba» abhängig ist. Darauf will die Bundesregierung ab dem 1. Januar verzichten, so dass andere Bezugsquellen notwendig sind.

Die Bundesregierung wird nun das Projekt Start-Up-Labor für fünf Jahre mit insgesamt 5,6 Millionen Euro fördern. Damit sollen Innovationen etwa im Bereich erneubarer Energien unterstützt werden. Das brandenburgische Wissenschafts- und Forschungsministerium stellt zudem insgesamt 625.000 Euro bis 2027 bereit. Beteiligt sind neben der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die PCK Raffinerie und der Papierhersteller Leipa in Schwedt.

Das Start-up-Labor Schwedt solle «einen Beitrag bei der Transformation der Mineralölindustrie» leisten, kündigte das Wissenschaftsministerium in Potsdam an. Ziel sei eine möglichst hohe Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen. Gleichzeitig solle die Region Schwedt(Landkreis Uckermark) auf dem Gebiet der nachhaltigen Energie- und Treibstoffversorgung fit gemacht werden.

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