Sparen in Energiekrise: Gorillas und Leguane brauchen Wärme

Galapagos-Riesenschildkröten fühlen sich bei 25 bis 30 Grad ziemlich wohl. Viel kälter sollte es nicht sein - auch in Rostock nicht, wo sie fern der pazifischen Heimat in der Nähe des Eingangs des Darwineums im Rostocker Zoo leben. Das Darwineum mit der 4000 Quadratmeter großen Tropenhalle und das Polarium (12.500 Quadratmeter) sind die stärksten Energieverbraucher im größten Zoo Mecklenburg-Vorpommerns, wo über 4500 Tiere leben.

Die Haltung in Zoos und Tierparks müsse den Ansprüchen der verschiedenen Arten entsprechen, sagte Zoo-Direktorin Antje Angeli der Deutschen Presse-Agentur. «Um die dem Tierwohl entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, die für einige Tierarten lebensnotwendig sind, bedarf es Energie.»

Geheizt wird vor allem mit Fernwärme der Stadtwerke Rostock; Strom wird nur punktuell etwa für Wärmelampen in Terrarien eingesetzt. Bei der Wärmeversorgung fallen demnach 2022 insgesamt Kosten von 500.000 Euro für Fernwärme und Gas an. «Als Vorsichtsmaßnahme enthält die Jahresplanung 2023 eine Kostensteigerung von 30 Prozent für die Wärmeversorgung», so die Zoo-Chefin.

Hinzu kommen dieses Jahr 740.000 Euro für den Gesamtstromverbrauch. Aufgrund eines Festvertrages bis einschließlich 2024 sei hier im kommenden Jahr nicht mit steigenden Kosten zu rechnen. Grundsätzlich werde darauf geachtet, Betriebskosten zu sparen, und der Verbrauch von Wasser, Strom und Gas werde stetig geprüft. Insgesamt bleibe die Lage angespannt.

«Die Energiekrise hat uns erneut veranlasst, die einzelnen Bereiche im Zoologischen Garten auf Energiespar-Potenziale hin zu prüfen und konkrete Handlungsvorschläge zu erarbeiten», sagte Angeli. Kurzfristig wurden die Temperaturen in den Tierhäusern auf die Mindestanforderungen gesenkt. Das gleiche gilt für das Verwaltungsgebäude, den Besucherbereich und WC-Anlagen.

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