Salzgitter AG
Ein Mitarbeiter geht bei der Salzgitter AG an aufgewickeltem Stahl vorbei.

Salzgitter: Gute Zahlen, mäßiger Ausblick - Umbau kommt

Die Salzgitter AG profitiert weiter von den hohen Stahlpreisen, geht wegen der starken gesamtwirtschaftlichen Teuerung und Energiekrise aber vorsichtig in die kommenden Monate. Vor allem gewalzte Stahlprodukte hätten sich zuletzt teils «auf Rekordniveau» bewegt, teilte der Konzern am Freitag mit. Deutschlands zweitgrößter Hersteller verdiente von Januar bis September unterm Strich mit rund 946 Millionen Euro etwas mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Die Entwicklung sei robust, hieß es. Doch Finanzvorstand Burkhard Becker erwartet insbesondere in den europäischen Märkten «eine verhaltene Geschäftsentwicklung» in den bevorstehenden Quartalen. Seine Jahresprognose bestätigte der Thyssenkrupp-Konkurrent noch.

In den ersten neun Monaten legte auch der Außenumsatz von Salzgitter deutlich zu, er stieg um 40 Prozent auf rund 9,8 Milliarden Euro. Beim Ergebnis vor Steuern gelang ungefähr eine Verdoppelung auf 1,15 Milliarden Euro, davon entfielen knapp 116 Millionen Euro auf die Anteile am Hamburger Kupferkonzern Aurubis.

Die Niedersachsen brauchen das Geld, um den geplanten Umbau zu einer mittelfristig fast CO2-freien Stahlproduktion finanzieren zu können. Dabei soll eine Technik zum Einsatz kommen, die das Roheisen für die Stahllegierungen mithilfe von Wasserstoff anstelle der herkömmlichen, klimaschädlichen Kokskohle gewinnt. Im Sommer hatte der Aufsichtsrat von Salzgitter den Plan abgesegnet, die Brüsseler EU-Kommission genehmigte später auch ergänzende Fördermittel von Bund und Land.

Salzgitter-Chef Gunnar Groebler sagte, die ersten Anlagen für das Großprojekt «Salcos» seien inzwischen bestellt. Das neue Verfahren soll Ende 2025 anlaufen. «Nach Abschluss der Transformation erwarten wir einen CO2-Einspareffekt von mehr als 95 Prozent beziehungsweise einem Prozent der aktuellen deutschen CO2-Emissionen.»

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}