Keyenberg am Braunkohletagebau Garzweiler
Die Kirche von Keyenberg steht knapp 500 Meter entfernt vom Braunkohletagebau Garzweiler.

Protestcamp im Nachbarort von Lützerath ist abgebaut

Das Protestcamp von Klimaaktivisten im Erkelenzer Ortsteil Keyenberg am Braunkohletagebau Garzweiler besteht nicht mehr. Es sei in den vergangenen Tagen abgebaut worden, teilte die Polizei in Aachen mit. Nur zwei Autos, die der Protestszene zugeordnet würden, seien noch dort.

In Keyenberg hatten sich nach der Räumung des Nachbarorts Lützerath durch die Polizei im Januar zeitweise mehrere Hundert Klimaaktivisten in Zelten niedergelassen. Sie hatten zuvor in Lützerath in besetzten Gebäuden, Zelten und Baumhäusern gewohnt und die Räumung verhindern wollen. Ein Großaufgebot von Polizisten aus mehreren Bundesländern hatte Lützerath ab dem 11. Januar innerhalb von fünf Tagen geräumt.

Unmittelbar danach gingen viele Demonstranten in das nahe gelegene Keyenberg, wo auf einem Sportplatz viele Zelte aufgebaut waren. Zeitweise waren dort zwischen 1000 und 1500 Menschen untergebracht. Anfang Februar wurde dort bei Dorfspaziergang gegen den Abbau von Braunkohle und für eine klimagerechte Entwicklung der Region demonstriert. Daran nahm auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer teil.

Nach Angaben der Initiative Alle Dörfer bleiben soll es künftig weiterhin monatlich Dorfspaziergänge geben. Das zu 90 Prozent leergezogene Keyenberg ist eines von fünf Dörfern in der Nähe des Braunkohletagebaus Garzweiler, die nach dem vorgezogenen Kohleausstieg 2030 nun doch nicht abgebaggert werden sollen.

Ein Teil der gebliebenen Anwohner der «Geisterdörfer» hatte in einem offenen Brief unter anderem einschüchterndes Verhalten der Klimaaktivisten in Keyenberg beklagt, außerdem Einbrüche in leerstehende Häuser und Missachtung von privatem Grund. Daraufhin traf NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sich mit Anwohnern.

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