Nord Stream 2
Ein Wegweiser steht vor der Erdgasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2.

Nord-Stream-Schäden: BUND sieht zunächst lokale Auswirkungen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) schätzt die möglichen kurzfristigen Auswirkungen der Lecks an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 auf die Umwelt als lokal begrenzt ein. «Dort entsteht für die Tiere allerdings die Gefahr, zu ersticken. Das betrifft besonders die Tiere, die nicht schnell flüchten können. An der Wasseroberfläche entsteht eine erhöhte Explosionsgefahr, also vor allem eine Gefahr für alle Schiffe», sagte Nadja Ziebarth, Leiterin des BUND-Meeresschutzbüros, am Dienstag. Daher müsse ein großer Sicherheitsradius gezogen werden, um eine Havarie zu verhindern.

Wie schon die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht auch der BUND vor allem eine Klimagefahr durch das entweichende Methan. Dieses sei 25-mal schädlicher als CO2. Reines Methan, das den Angaben zufolge teilweise im Meer gelöst wird, sei zwar ungiftig. Die Zusammensetzung des in den Nord-Stream-Röhren befindlichen Gases sei allerdings nicht bekannt. Deshalb warnte Ziebarth, «da unklar ist, welches Gemisch genau in Nord Stream transportiert wird, könnten durch andere Gase unbekannte Schäden im marinen Ökosystem lokal entstehen».

Nach Angaben des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel reagiert Methan mit Sauerstoff zu CO2, das wiederum im Wasser gelöst wird. Das führe zu einer lokalen Versauerung des Wassers. Ein Teil erreiche wahrscheinlich die Oberfläche und entweiche in die Atmosphäre.

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