Nabu und BUND legen Widerspruch gegen LNG-Terminal ein

Nach der Deutschen Umwelthilfe haben auch der Nabu und der BUND Niedersachsen Widerspruch gegen die Betriebsgenehmigung für das Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven eingelegt. Die Verbände befürchten, dass das Ökosystem der Jade durch die Einleitung des mit Bioziden behandelten Abwassers beeinträchtigt werde.

Nach Berechnungen der Verbände überschreitet die Biozideinleitung die Konzentration, bei der keine schädlich Auswirkung zu erwarten sei, um das 500-fache. «Es ist daher unbedingt notwendig, als erste Folgenminderungsmaßnahme umgehend eine umweltverträglichere Technik einzusetzen», sagte Nabu-Landeschef Holger Buschmann am Donnerstag.

Um das von Tankern angelieferte verflüssigte Erdgas in Gas umzuwandeln, muss es an Bord des LNG-Terminals mit Nordseewasser erwärmt werden. Damit die Seewassersysteme des Schiffes nicht mit Muscheln oder Seepocken zuwachsen, muss laut dem Betreiber Uniper zur Reinigung Chlor als Biozid eingesetzt werden. Nach Angaben der Genehmigungsbehörde, des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), erfüllt die beantragte Menge die gesetzlichen Bestimmungen.

Im Dezember war das Terminalschiff «Höegh Esperanza» als erstes bundesweit eröffnet worden. Es ist Teil der deutschen Bemühungen, unabhängig von Erdgas aus Russland zu werden. Der Betrieb ist bis 2043 genehmigt. Nabu und BUND fordern eine deutliche Begrenzung der Laufzeit, weil sonst ihren Angaben zufolge eine fossile Energieversorgung «zementiert» werde. Dies widerspreche den Pariser Klimazielen.

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