Reinhard Rawe
Reinhard Rawe, Vorstandsvorsitzender vom Landessportbund Niedersachsen.

Mehr als 800 Sportvereine haben Energiehilfen beantragt

Mehr als 800 Sportvereine in Norddeutschland haben wegen der gestiegenen Energiekosten bereits die jeweilige finanzielle Unterstützung ihrer Bundesländer beantragt. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Aufgrund der Größe des Landes und des Umfangs des Förderpakets kommen die mit Abstand meisten von ihnen aus Niedersachsen.

So haben nach Angaben des Landessportbunds Niedersachsen (LSB) bis zum 14. März bereits 767 Sportvereine Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von über 2.300.000 Euro gestellt. 722 der Anträge wurden bereits vom LSB bewilligt. Ein Abschlag in Höhe von 60 Prozent der Bewilligungssumme wurde an 682 Vereine ausgezahlt.

«Unsere Sportstätten sind nicht nur Orte der Bewegung, sondern auch der Begegnung. Die Schließung von Sportstätten aufgrund der hohen Energiekosten hätte nicht nur gravierende Folgen für den Sport, sondern auch für die Gesellschaft», betonte der Vorstandsvorsitzende des LSB, Reinhard Rawe.

Der niedersächsische Landtag hatte bereits im November ein einmaliges Förderprogramm des Landes in Höhe von 30 Millionen Euro für das Jahr 2023 beschlossen. Seit Mitte Januar können Sportvereine und -verbände in Niedersachsen Zuschüsse von bis zu 200.000 Euro beantragen, wenn ihre Kostensteigerung nachweislich auf die höheren Energiepreise zurückzuführen sind.

In Bremen gibt es ein anderes Verfahren. Dort werden die Vereine nach Erhalt ihrer Jahresabrechnung bezuschusst, die den meisten Vereinen noch nicht vorliegt. 18 Vereinen, die bereits im vergangenen Jahr von höheren Kosten betroffen waren, weil sie beispielsweise mit Öl heizen, wurde aber schon geholfen. An sie wurden insgesamt 158.000 Euro ausgezahlt, bestätigte Bernd Schneider, Sprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport. «Der große Batzen wird erst noch kommen. Sportvereine bekommen in Bremen aber immer Zuschüsse zu den Heizkosten», sagte Schneider.

Auch in Schleswig-Holstein werden die Sportvereine während der Energiekrise finanziell unterstützt. Insgesamt neun Millionen Euro stehen als Energiehilfen zur Verfügung. Nach Angaben des Innenministeriums sind bisher aber nur zehn Anträge eingegangen. «Wir gehen davon aus, dass die Zahl noch spürbar ansteigen wird», teilte Sprecher Tim Radtke mit. «Ein Antrag wurde mit einem Umfang von rund 26.400 Euro bewilligt. Drei Anträge mussten aufgrund eines fehlenden Liquiditätsengpasses abgelehnt werden.»

In Hamburg liegt die bereitgestellte Summe für Energiehilfen ebenfalls bei neun Millionen Euro. Hier sind bisher laut der Behörde für Inneres und Sport bislang 32 Anträge von Sportvereinen eingegangen. Alle befinden sich noch in Bearbeitung. Hamburg hatte die Fördermaßnahmen bereits im vergangenen Herbst beschlossen, das Verfahren für die Vereine zwischenzeitlich aber noch einmal vereinfacht.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}