Umwelt-Aktivisten
Als Mönche verkleidete Umwelt-Aktivisten demonstrieren vor der Parteizentrale der Grünen in Düsseldorf.

«Mönche von Lützerath» lesen abwesenden Grünen die Leviten

In Abwesenheit der Grünen-Spitze haben als Mönche verkleidete Klimaschutz-Aktivisten der Öko-Partei am Aschermittwoch vor deren Düsseldorfer Zentrale die Leviten gelesen. Anlass für den Protest sind Strafverfahren, die wegen der Besetzung des Parteibüros vor einem Monat gegen die damaligen Teilnehmer laufen.

Ein Kabarettist in Mönchsverkleidung vom Düsseldorfer Kommödchen musste allerdings sein ursprüngliches Vorhaben fallenlassen, den in NRW mitregierenden Grünen wegen ihrer Haltung zur Räumung des Braunkohledorfs Lützerath «die Beichte abzunehmen». Stattdessen redete er ihnen im Kreis von 18 ebenfalls als Mönche kostümierten Mitstreitern vor verschlossenen Türen ins Gewissen. Die Parteispitze weilte währenddessen beim politischen Aschermittwoch mit ihrem Bundesvorsitzenden Omid Nouripour in Köln.

Aus Protest gegen die Räumung des Dorfs Lützerath im rheinischen Braunkohle-Revier hatten rund 30 Klimaschutz-Aktivisten im Januar das Parteibüro der NRW-Grünen besetzt. Nach zehn Stunden hatte die Polizei die Besetzung beendet. Einige Tage zuvor hatten Aktivisten 250 Kilo Braunkohle-Briketts vor der Parteizentrale abgeladen.

Da die Protestierenden das Gebäude nicht freiwillig verlassen wollten, hatte die Partei ihr Hausrecht durchgesetzt und Strafanzeige gestellt. Nach übereinstimmenden Angaben der Landespartei und der Umweltaktivisten hatte es nach der Besetzung gegen ein Dutzend Teilnehmer Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs gegeben. Die Protestierenden haben die Grünen nun aufgefordert, den Strafantrag zurückzuziehen und das Verfahren zu stoppen.

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