Stromsparen
Licht brennt nur in einzelnen Wohnungen eines Mehrfamilienhauses.

Licht aus, Heizung runter: Städte wollen Kosten senken

Angesichts steigender Energiepreise greifen Hessens Städte einer Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) zufolge zu umfangreichen Sparmaßnahmen. Demnach haben 89 Prozent der befragten Kommunen die Außenbeleuchtung an ihren Gebäuden abgeschaltet und rund 82 Prozent haben die Heizungen in öffentlichen Gebäuden herunter gedreht. Drei von vier Städten gaben an, die Wassertemperaturen in ihren Schwimmbädern gesenkt zu haben.

Mehr als die Hälfte der Gemeinden Hessens hat zudem die Straßenbeleuchtungen reduziert oder will dies im nächsten Jahr tun. Mehr als vier von zehn Kommunen planen, wenig genutzte Büros zu schließen oder haben sie schon geschlossen. Beim öffentlichen Nahverkehr hingegen soll der Rotstift nicht angesetzt werden: Keine der befragten Kommunen plant in diesem oder dem nächsten Jahr Kürzungen im ÖPNV - deutschlandweit sind dies hingegen elf Prozent.

Obwohl knapp ein Drittel der Kommunen die Grund- oder Gewerbesteuer anheben will, rechnet den Angaben zufolge fast jede dritte Stadt damit, dass ihre Gesamtverschuldung in den kommenden drei Jahren steigt. EY-Bereichsleiter Sven-Joachim Otto kritisierte die Kurzfristigkeit der einzelnen Aktionen. «Energiesparen, indem man die die Raumtemperatur senkt und die Straßenbeleuchtung ausschaltet, ist das eine. Viel wichtiger aber sind Effizienzmaßnahmen, die langfristig Energieverbräuche mindern oder nachhaltige Energieträger einsetzen», sagte er. Die aktuellen Maßnahmen seien «völlig unzureichend».

Befragt wurden für die im Oktober und November erhobene Stichprobe 27 von 59 hessischen Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern.

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