Raffinerie in Leuna
Lampen beleuchten die Total-Raffinerie in Leuna.

Leuna-Raffinerie verzichtet bereits auf russisches Öl

Die Raffinerie in Leuna kommt zurzeit ohne die Lieferung von russischem Rohöl aus. «Wir haben den Bezug von russischem Rohöl entsprechend unserer Ankündigung vom März 2022 inzwischen komplett eingestellt und wir werden ab 2023 unabhängig von russischem Rohöl sein», sagte eine Sprecherin von Total Energies Deutschland am Donnerstag. Doch die bislang vertraglich zugesicherten Mengen reichten nicht aus. Die Verarbeitung liege unterhalb der durchschnittlichen Auslastung der Raffinerie der letzten Jahre, sagte die Sprecherin. Zunächst hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» (Donnerstag) darüber berichtet.

Statt wie bisher per Pipeline aus Russland werde Rohöl per Tank- beziehungsweise Frachtschiffen zum Hafen von Danzig an der polnischen Ostseeküste transportiert. Von dort werde das Öl rund 1000 Kilometer per Pipeline zur Raffinerie nach Leuna gepumpt. «Die gesamte Logistik ist damit deutlich aufwendiger und langwieriger, und die Logistikkosten sind deutlich höher», berichtete die Sprecherin. «Ab Januar 2023 wird sich zeigen, ob das Logistiksystem von Danzig über Polen und Deutschland in der Lage ist, die Menge des benötigten Rohöls zu transportieren, denn wir teilen uns diese Kapazitäten mit den Wettbewerbern.» Ein Wettbewerber ist unter anderem die PCK Schwedt in Brandenburg.

Die Totalenergies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (Leuna/Spergau) mit rund 600 Mitarbeitern gilt als das Herz des Chemieparks Leuna (Saalekreis). Auf diesem Industriegelände sind rund 100 Firmen mit mehr als 12.000 Beschäftigten ansässig. Die Raffinerie versorgt nach bisherigen Angaben rund 1300 Tankstellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Kraftstoff. Die Verarbeitungskapazität liegt bei rund 12 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr.

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