Braunkohlekraftwerk Jänschwalde
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde .

Leag nimmt Block des Kraftwerks Jänschwalde wieder vom Netz

Wenige Tage nach der Reaktivierung zweier Blöcke im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde hat das Energieunternehmen Leag einen davon wieder vom Stromnetz genommen. Das Unternehmen gab am Freitag eine Störung als Grund an. «Nach aktueller Planung soll er in den nächsten Tagen wieder ans Netz gebracht werden», sagte eine Sprecherin am Freitag. Wann genau das sein wird, war zunächst unklar. Zuvor hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) darüber berichtet.

Die beiden Blöcke E und F des Braunkohlekraftwerks in der Lausitz in Südbrandenburg waren zuvor in Sicherheitsbereitschaft. Im Anschluss sollten sie endgültig abgeschaltet werden. Wegen der Energiekrise wurden sie wieder hochgefahren, damit das Angebot an Strom größer wird. Dafür war eine Sondererlaubnis nötig. Nun können die Blöcke zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 wieder Strom liefern.

Das Kraftwerk Jänschwalde ist das drittgrößte in Deutschland. Nach Angaben der Leag haben die sechs Blöcke des Kraftwerks insgesamt eine Leistung von 3000 Megawatt. Damit können sie rechnerisch rund sechs Millionen Haushalte mit Strom versorgen.

Der Betreiber Leag geht davon aus, in den kommenden Monaten mit den beiden reaktivierten Kraftwerksblöcken «gut am Markt verfügbar» zu sein. Das Unternehmen zeigte sich nicht überrascht über die Störung: «Mit teilweise auftretenden technischen Befunden während des Beginns des Dauerbetriebs haben wir gerechnet», sagte die Sprecherin.

Das Wirtschaftsministerium rechnet ebenfalls damit, dass Jänschwalde bald wieder komplett am Netz ist. «Nach Auskunft der Leag konnte mit kleineren technischen Befunden zum Start des Dauerbetriebs gerechnet werden», sagte Sprecherin Irene Beringer. «Nach dem aktuellen Planungsstand soll die Störung bald behoben sein.»

Betroffen von der Störung ist den Angaben nach Block F. Auch an Block E, der seit Anfang Oktober am Netz ist, wird der Leag zufolge aktuell ein kleinerer Schaden an einem der beiden Kessel behoben. Er sei aber weiter am Netz, teilte der Betreiber mit.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält das Wiederanfahren der beiden Blöcke in der Energiekrise für nötig. «Um in Deutschland zwei Dinge zu erreichen: erstens Versorgungssicherheit- wir versorgen ja einen Großteil Deutschlands aus Brandenburg - und zweitens, um ein Preissignal zu setzen auch an die Strombörse», sagte Woidke am Freitag dem Deutschlandfunk.

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