Weitere Entwicklung nach der Räumung von Lützerath
Aktivistinnen sitzen bei einer Pressekonferenz zu den Protesten in Lützerath auf dem Podium.

Lützerath-Aktivistinnen verteidigen zivilen Ungehorsam

Mitglieder des Bündnisses «Lützerath Lebt» haben Aktionen zivilen Ungehorsams gegen den Braunkohleabbau verteidigt. Auf die Frage, ob es der Klimabewegung nicht schade, dass sie sich nicht klar von Gewalt distanziere, sagte Lakshmi Thevasagayam von «Lützerath Lebt» am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Erkelenz, die wahre Gewalt gehe vom Energiekonzern RWE aus, der die unter Lützerath liegende Kohle abbaggern wolle. Die ganze Welt habe dabei zugesehen, wie Politik und Regierung die Privatinteressen des Milliardenkonzerns mit Gewalt durchgesetzt hätten. Auf die Aktionen der Klimaschützer bezogen sagte sie: «Deswegen ist diese Gewalt vielleicht nicht legal, aber sehr wohl legitim, dadurch dass Menschen weltweit jeden Moment, wo der Bagger einen Zentimeter näher kommt, sterben, ihre Existenzen verlieren, unsere Lebensgrundlagen zerstört werden. Wenn man diese Dimension wirklich versteht, dann sind diese Maßnahmen, die wir hier als zivilen Ungehorsam betreiben, nichts dagegen», sagte Thevasagayam.

Sie blieb auch bei der umstrittenen Aussage, dass mehrere Teilnehmer der Anti-Kohle-Demonstration am Samstag lebensgefährlich verletzt worden seien. Wieviele dies gewesen sein sollen, wollten sie und andere Aktivistinnen aber trotz mehrfachen Nachfragens nicht sagen. Der persönliche Schutz der Aktivistinnen und Aktivisten verbiete derzeit konkretere Angaben dazu, sagte Thevasagayam. Nach Angaben der Polizei ist bei der Demo niemand lebensgefährlich verletzt worden.

Die Aktivistinnen kündigten für kommenden Sonntag (22. Januar) 12.00 Uhr eine weitere Protestveranstaltung in Kombination mit einem Konzert an. Genaueres dazu könne man noch nicht sagen. Obwohl Lützerath mittlerweile geräumt sei, sei die darunter liegende Kohle noch nicht abgebaggert worden - und somit gehe der Kampf weiter. «Samstag war nicht das Ende des Protestes», sagte Linda Kastrup von Fridays for Future. Die Polizei hatte in der vergangenen Woche das von Aktivisten besetzte Dorf Lützerath geräumt.

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