Krankenhaus Demmin fordert Ausgleich für höhere Kosten
Wegen der Kostensteigerungen bei Energie und in vielen anderen Bereichen fordern vor allem kleinere Kliniken im Nordosten mehr finanzielle Unterstützung. Wie der Geschäftsführer des kommunalen Krankenhauses Demmin (Mecklenburgische Seenplatte), Kai Firneisen, am Donnerstag sagte, muss sein Haus eine insgesamt etwa 20-prozentige Kostensteigerung ausgleichen. Das gehe unter anderem auf Energie, Medikamente, Dienstleistungen oder auch IT-Verträge zurück, erklärte Firneisen beim Besuch von MV-Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Die Krankenkassen seien aber bisher nicht bereit, höhere Kosten auszugleichen.
«Es ist unter diesen Bedingungen extrem schwierig, eine Klinik mit einer "schwarzen Null" zu führen», sagte Firneisen. Zudem sei das Krankenhaus bei Patientenzahlen noch nicht auf dem Niveau von 2019. Vor Corona hatte die Demminer Klinik - eines von drei kommunalen Krankenhäusern in MV - zwischen 9000 und 10.000 Patienten im Jahr, in der Corona-Pandemie weniger als 8000 Patienten. Außerdem seien die Patienten inzwischen nicht nur älter, sondern auch kränker geworden. Die kreiseigene Klinik hat rund 200 Betten, 430 Beschäftigte und ist so ein wichtiger Arbeitgeber der Region.
Trotz der Probleme steht an der Klinik die Fertigstellung eines großen Anbaus für rund 36 Millionen Euro kurz vor der Fertigstellung. Die Ministerin würdigte das außergewöhnliche Engagement der Mitarbeiter in der Bauphase. Mit dem Um- und Neubau verbesserten sich die Bedingungen für alle.
Mit dem vom Land geförderten dreigeschossigen Neubau bekommen mehrere Stationen modernere Bedingungen. So entstehen unter anderem drei neue Kreißsäle und eine neue Intensivstation. Neben Demmin ist das Krankenhaus Ribnitz-Damgarten (Vorpommern-Rügen) und die Südstadtklinik Rostock noch in kommunaler Hand.