Krankenhaus
Ein Hinweisschild mit der Aufschrift «Krankenhaus» weist den Weg zur Klinik.

Krankenhäuser von Energiepreisexplosion hart getroffen

Wegen der stark gestiegenen Energiepreise sieht die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft einige Kliniken in Niedersachsen in ihrer Existenz bedroht. Bundesweit seien einer Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts zufolge 40 Prozent der Krankenhäuser aufgrund der Kostensteigerung von der Insolvenz bedroht. An vielen Orten drohe Kliniken damit die Schließung. Es sei zu befürchten, dass das auch für Niedersachsen gelte, sagte eine Sprecherin der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft in Hannover. Auch andere Kosten seien enorm gestiegen. «Dies führt zu einer bereits heute sehr angespannten Liquiditätslage und einer massiv erhöhten Insolvenzgefahr spätestens im Jahr 2023.»

Aktuell gebe es zwar noch keine Informationen, dass niedersächsische Krankenhäuser aufgrund der Inflation oder der Energiekrise Leistungen einschränken oder Stationen schließen müssten. Aber nach wie vor belasteten die Folgen der Corona-Pandemie die Kliniken. Die Häuser treffe die Explosion der Energiepreise zusätzlich mit voller Wucht. Krankenhäuser hätten keine Möglichkeit, Kostensteigerungen durch Preisanhebungen auszugleichen. 96 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland können die gestiegenen Kosten nicht mehr aus den laufenden Einnahmen bezahlen, wie aus einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts hervorgeht.

Im Unterschied zu Privathaushalten können Kliniken nicht ohne weiteres Energie einsparen, erklärte die Sprecherin der Krankenhausgesellschaft. Aufgrund des jahrelangen Kostendrucks gebe es auch immer weniger Möglichkeiten zu sparen. Dennoch versuchten die Krankenhäuser in Niedersachsen, den Energieverbrauch zu senken, allerdings in patientenfernen Bereichen.

Bislang gebe es keine Entlastungspakete, die auch die Krankenhäuser erreichten. Von den aktuell geplanten Maßnahmen der Bundesregierung könnten Krankenhäuser nur minimal bis gar nicht profitieren. «Die Krankenhäuser brauchen sofort einen wirksamen Inflationsausgleich, der dafür sorgt, dass sie ihre Rechnungen sowie Löhne und Gehälter weiterhin zahlen können», hieß es.

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte bei ihrer jüngsten Sitzung in Hannover den Bund aufgefordert, schnellstmöglich auch einen Hilfsfonds für Kliniken und andere soziale Dienstleister aufzulegen.

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}