Kohleausstieg vor 2038: BUND sieht Chancen für Sachsen

Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) sieht in den Plänen der grünen Bundestagsfraktion zum Kohleausstieg vor 2038 Chancen für den Freistaat Sachsen. «Aus ökologischer Perspektive ist ein auf 2030 vorgezogener Kohleausstieg eine absolute Mindestforderung. Gemessen an der 1,5-Grad-Grenze, die verfassungsrechtlich und im Pariser Klima-Abkommen vorgegeben ist, müsste es eigentlich noch schneller gehen», sagte der Vorsitzende des BUND Sachsen, Felix Ekardt, am Dienstag in Dresden.

Auch betriebswirtschaftlich werde sich die Kohle für die Unternehmen wegen des verbesserten EU-Emissionshandels schon in wenigen Jahren nicht mehr rechnen, vermutlich schon vor 2030. «Jetzt gilt es, die Weichen zu stellen», forderte Ekardt. Sachsen habe das Potenzial, Sonnen- und Windenergie massiv zu fördern, Speichermodelle zu entwickeln, Arbeitsplätze zu generieren und den eigenen Treibhausgasausstoß deutlich zu reduzieren. Demnach müsse auch der fortschreitende Strukturwandel in den alten Bergbauregionen sowie der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien in den Blick genommen werden.

Der BUND wolle sich dafür einsetzen, dass Braunkohlekonzerne langfristig für die Folgen und Kosten der Tagebaue geradestehen müssen. Fossilen Konzernen dürften keinesfalls weitere Milliarden Euro an Entschädigung versprochen werden. Vielmehr werde das Geld in anderen Bereichen benötigt - etwa in neuer Infrastruktur für regenerative Energien oder nachhaltigen Gewerbe- und Tourismuskonzepten.

In einem sogenannten Synthesebericht hatte der Weltklimarat (IPCC) kürzlich deutlicher denn je darauf hingewiesen, dass das 1,5-Grad-Ziel verfehlt werden dürfte - vorausgesetzt, die Treibhausemissionen werden nicht noch in diesem Jahrzehnt drastisch zurückgefahren. Die Erderwärmung liegt demnach bereits jetzt bei 1,1 Grad.

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