Knotenpunkt für Wasserstoff: Rheinland-Pfalz und Saarland

Rheinland-Pfalz und das Saarland werden beim Thema Wasserstoff nach Einschätzung des Brennstoffzellen- und Elektrolyseexperten Gregor Hoogers bundesweit eine führende Rolle einnehmen. «Das Saarland ist ein wichtiges Transferland für Wasserstoff aus Frankreich», sagte der Professor des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier der Deutschen Presse-Agentur. Sowohl durch das Saarland als auch durch die Pfalz liefen Erdgas-Pipelines, die künftig für den Transport von Wasserstoff genutzt werden könnten.

In der Nähe von Pirmasens zum Beispiel gebe es einen wichtigen Pipeline-Knoten. «Da könnte man viele Dinge machen, um die künftige Wasserstoffwirtschaft nach vorne zu bringen», sagte Hoogers, der die landesweit einzige Forschungseinrichtung zu Wasserstoff betreibt. An diesem Freitag (24. Februar) besucht die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ihre saarländische Amtskollegin Anke Rehlinger (SPD) unter anderem, um über Wasserstoff zu sprechen.

Bei dem zweiten Pipeline-Weg über die Rheinschiene verfüge Rheinland-Pfalz perspektivisch über «eine besonders gute Infrastruktur für den Transport», sagte Hoogers. Und auch bei dem dritten möglichen Weg, dem Transport von flüssigem Wasserstoff per Tankschiff, sei das Land mit den Binnenhäfen und grenzübergreifendem Wasserstraßen-Netz «prädestiniert». Rheinland-Pfalz werde daher «eine zentrale Rolle für Deutschland insgesamt bei Transport und Verteilung von Wasserstoff einnehmen», meinte er.

Als klimaneutraler Energieträger werde grüner Wasserstoff im großen Stil vor allem für die energieintensive Industrie benötigt. «Und zwar für die Direkt-Reduktion in der Stahlindustrie im Saarland oder als Quelle für Hochtemperaturwärme, wie bei der Glasindustrie in Mainz». Man gehe derzeit davon aus, dass man ungefähr die Hälfte des Wasserstoffs, den man in Deutschland brauche, importieren müsse.

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