Timon Dzienus
Timon Dzienus, Co-Chef der Grünen Jugend, ärgert sich über den Umgang der Grünen mit der Klimabewegung.

Klimapolitik: Grüne Jugend warnt vor Schaden für die Grünen

Der Co-Chef der Grünen Jugend, Timon Dzienus, warnt vor möglichen verheerenden Auswirkungen einer unambitionierten Klimapolitik auf die Grünen. «Wenn die Ampel es nicht schafft, die Klimaziele einzuhalten und die Emissionen in allen Sektoren zu begrenzen, kann vor allem die grüne Partei großen Schaden nehmen», sagte er der Wochenzeitung «Die Zeit». Für die grüne Partei stehe gerade «eine Menge auf dem Spiel».

Der Umgang der Grünen mit der Klimabewegung in den vergangenen Wochen habe ihn «eher geärgert», sagte Dzienus. «Da wurde Lützerath ständig zum "Symbol" verklärt - was wirkte, als wolle man den Protest delegitimieren. Das klingt in unseren Ohren manchmal ein bisschen paternalistisch, als würden manche Grüne der Klimabewegung vorgeben wollen, welcher Protest der richtige ist.»

Auf die Frage, ob er keine Sorge vor einer Radikalisierung der Klimabewegung habe, entgegnete Dzienus: «Was sich radikalisiert, ist die Klimakrise selbst. Die Klimabewegung möchte lediglich, dass wir endlich angemessen auf diese Realität reagieren.»

Der hessische Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Grüne) betonte hingegen gegenüber der «Zeit», niemand dürfe sich über das Gesetz stellen. «Ich sehe manche Radikalisierungstendenzen, die mir Sorge machen. Da hat die Klimabewegung auch Verantwortung für die eigenen Reihen.»

Al-Wazir sprach von einer Radikalisierung kleiner Teile der Klimabewegung. «Als Kind wurde ich oft mitgenommen auf Proteste gegen die Startbahn West am Frankfurter Flughafen. Ich habe gesehen, wie sich die Konfrontation hochgeschaukelt hat. Am Ende sind zwei Polizisten erschossen worden», so der Politiker. «Ganz ehrlich: Ich habe Angst davor, dass die Verzweiflung, die manche spüren, zu furchtbaren Dingen führen könnte.»

Zurück

{file::popup_2024-02_KC_geschlossen.html5}