Räumung von Lützerath
Demonstranten sitzten während der Räumung des Dorfes Lützerath auf Konstruktionen aus Balken.

Kirchen fordern Verzicht auf Gewalt in Lützerath

Spitzenvertreter der großen Kirchen haben im Konflikt um die Räumung des Braunkohledorfs Lützerath an alle Seiten appelliert, keine Spirale der Gewalt in Gang zu setzen. «Friedliche Proteste sind zentraler Bestandteil einer lebendigen Demokratie», unterstrich der Aachener Bischof Helmut Dieser laut Mitteilung des Generalvikariats. «Zu einem glaubwürdigen Rechtsstaat gehört aber auch, dass Regeln und Vereinbarungen eingehalten werden.»

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, äußerte sich besorgt um Leib und Leben der Demonstrierenden und der Polizisten. Er bat alle Beteiligten, «den Anderen wertschätzend als Menschen wahrzunehmen».

Bischof Dieser betonte: «Der Ausstieg aus der Braunkohlewirtschaft ist gesamtgesellschaftlich definiert und beschlossen. Lützerath ist der letzte Ort, der abgebaggert wird.» Gerade für diesen schmerzlich errungenen Kompromiss im Ausstieg aus der Braunkohleförderung stehe das Rheinische Braunkohlerevier.

Ganz ähnlich argumentierte Präses Latzel. Obwohl eingehalten werden müsse, was demokratisch vereinbart worden sei, verstehe er aber auch sehr gut das Anliegen der Demonstrierenden: «Jede weitere Tonne Braunkohle ist eine zu viel für das Klima.» Die Einhaltung der Klimaziele von Paris sei nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ein verbindliches Ziel der Regierung.

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