PCK-Raffinerie
Die Anlagen der Erdölraffinerie sind abends beleuchtet.

Initiative: «Wir sind auf das Prinzip Hoffnung angewiesen»

Die Bürgerinitiative «Zukunftsbündnis Schwedt» setzt weiter darauf, dass der Bund noch in diesem Jahr eine Lösung für den wirtschaftlichen Betrieb der PCK-Raffinerie findet. Innerhalb des Bündnisses sei man etwas gespalten, was die Arbeit der Bundesregierung dahingehend angehe, sagte Bündnissprecherin Konstanze Fischer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist noch nichts fix und das macht die Sache kritisch.» Neue Informationen zu Ergebnissen habe sie nicht. Fischer geht aber davon aus, dass «im Hintergrund» an Lösungen gearbeitet werde, dass noch mehr nicht-sanktioniertes Öl über die Pipeline kommt. «Wir sind im Moment auf das Prinzip Hoffnung angewiesen», beschrieb sie die Stimmung in der Stadt.

Die Bürgerinitiative hatte in diesem Jahr mit weiteren Akteuren Protestkundgebungen am Standort des PCK organisiert. Unter anderem war auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor Ort.

Ab 1. Januar 2023 soll wegen des Ukraine-Kriegs kein russisches Öl mehr auch aus Pipelines fließen. Das betrifft vor allem das PCK, welches über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl beliefert wird. Die Raffinerie mit rund 1200 Beschäftigten versorgt große Teile des Nordostens mit Treibstoff.

Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (Grüne) arbeitet daran, genug Rohöl für das PCK ranzuschaffen. Bis zu 55 Prozent des Bedarfs sollen über Tanker nach Rostock und von dort über eine bestehende Pipeline nach Schwedt gebracht werden. Die Leitung ist allerdings zu klein, um noch mehr Rohöl zu transportieren. Der Bund will sie ausbauen, das dauert aber mindestens zwei Jahre. Zusätzliche Mengen sollen über den polnischen Hafen Danzig kommen. Gespräche mit Polen dazu laufen. Auch der Import von kasachischem Öl ist eine Option.

Was den Transformationsprozess des PCK und der Region angehe, sei man in der Stadt optimistisch, schätzte die Bündnissprecherin ein. Schwedt fange nicht bei Null an, zudem gebe es durch den Bund Fördertöpfe. Auf längere Sicht will PCK grünen Wasserstoff produzieren. Wenn die Raffinerie nicht wirtschaftlich weiterläuft, befürchtet Fischer, dass dann auch Transformationsprozesse nicht gelingen können. Die Stadt hat nach eigenen Angaben für die Ansiedlung von nachhaltiger Industrie zusätzliche Flächen zur Verfügung.

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